Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Welthilfssprachen
Welthilfssprachen(Universalsprachen, Plansprachen), künstlich geschaffene, zum internat. Gebrauch bestimmte Sprachen. Die Erarbeitung des Wortschatzes erfolgt entweder durch Auswahl der Wörter aus den bekannten natürl., d. h. historisch gewachsenen Sprachen (naturalist. Prinzip) oder durch Neubildung von wenigen Wortstämmen und einer großen Zahl frei verfügbarer Wortbildungssilben (schemat. Prinzip). - Prakt. Bedeutung unter den über 1 000 Vorschlägen erlangte zuerst das Volapük des bad. Pfarrers J. M. Schleyer (1879). Die größte Verbreitung hat bisher das Esperanto des poln. Arztes L. Zamenhof (1887) gefunden. Ein naturalistisch reformiertes Esperanto ist das Ido der Franzosen L. Couturat und L. Léau. Der italien. Mathematiker G. Peano schlug 1903 ein vereinfachtes Latein vor (von M. Bodmer vereinfacht) unter der Bez. Interlingua; zu nennen sind auch das Occidental des Deutschbalten E. von Wahl (1922), das Novial des Dänen O. Jespersen (1928), das Mondial (1943) des Schweden H. Heimer und die (zweite) Interlingua (1951) von A. Gode.
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