Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Weiss
Weiss,Peter, Pseudonym Sinclair, Schriftsteller, Maler, Filmregisseur, * Nowawes (heute zu Potsdam) 8. 11. 1916, ✝ Stockholm 10. 5. 1982; lebte nach seiner Flucht seit 1939 in Stockholm (ab 1946 schwed. Staatsbürger); war zunächst Grafiker. W. begann mit dem experimentellen Roman »Der Schatten des Körpers des Kutschers« (1960), schrieb die autobiograph. Romane »Abschied von den Eltern« (1961) und »Fluchtpunkt« (1962); internat. Erfolg erzielte er mit »Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats, ...« (Dr., 1964; revidierte Fassung 1965); polit. Engagement führte W. nach Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus (»Die Ermittlung. Oratorium in 11 Gesängen«, 1963) zu einer zeitweiligen Hinwendung zum Marxismus. Aufsehen erregte sein künstlerisch-polit. Resümee »Die Ästhetik des Widerstands« (3 Bde., R., 1975-81); außerdem »Trotzki im Exil« (Dr., 1970), »Hölderlin« (Dr., 1971), »Der neue Prozess« (Dr., 1981), 1982 Georg-Büchner-Preis. - Als Maler, Zeichner und Collagekünstler entwickelte W. einen mag. Realismus mit visionären Zügen.
Literatur:
Vogt, J.: P. W. Reinbek 11.-13. Tsd. 1993.
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