Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Weichtiere
Weichtiere(Mollusken, Mollusca), seit dem Unterkambrium nachgewiesener, heute mit rd. 130 000 Arten in Meeren, Süßgewässern und auf dem Land weltweit verbreiteter Tierstamm; sehr formenreiche, 1 mm bis 8 m lange Wirbellose, deren Körper sich z. T. (Schnecken, Kahnfüßer, Kopffüßer) in einen mehr oder weniger abgesetzten Kopf, Fuß (mit Gleitsohle) und Eingeweidesack gliedert. Der Fuß kann unterschiedl. Funktionen übernehmen (z. B. Graborgan bei Muscheln und Kahnfüßern, Rückstoßorgan bei den Kopffüßern). Aus der ursprüngl. Mantelbedeckung entwickelte sich über 7-8 dachziegelartig angeordnete Schalenplättchen in der Rückenmitte (Käferschnecken) eine einheitl. Schale (Schalen-W.). Durch Ausdehnung des Mantelraums nach vorn entstand stufenweise ein Kopf mit Tentakeln oder (bei Kopffüßern) Fangarmen. Zw. Mantel und Fuß hat sich ein System von Muskeln ausgebildet. Das Nervensystem setzt sich aus Gehirn und je einem seitl. Körperlängsstrang auf der Ventralseite zusammen. Die W. haben einen offenen Blutkreislauf und meist eine Radula zur Nahrungsaufnahme. An Sinnesorganen stehen die Osphradien (kiemenähnlich; Chemorezeptoren) im Vordergrund. - Die Fortpflanzung der W. erfolgt ausschließlich geschlechtlich.
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