Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Wehrmacht
Wehrmacht,amtl. Bezeichnung für die Streitkräfte des Dt. Reichs seit 1935 (vorher Reichswehr), als durch Gesetz die allgemeine Wehrpflicht eingeführt wurde. Oberster Befehlshaber der W. war A. Hitler, Oberbefehlshaber Reichskriegsmin. W. von Blomberg (1935-38); Oberbefehlshaber des Heeres waren W. von Fritsch (1935-38), W. von Brauchitsch (1938-41) und Hitler (1941-45), Oberbefehlshaber der Kriegsmarine E. Raeder (1935-43) und K. Dönitz (1943-45), Oberbefehlshaber der Luftwaffe war der Reichsmin. der Luftfahrt H. Göring (1935-45). Am 4. 2. 1938 (nach den erzwungenen Rücktritten von W. von Blomberg und W. von Fritsch [»Blomberg-Fritsch-Krise«]) übernahm Hitler die Befehlsgewalt über die W. unmittelbar. Als sein militär. Stab wurde das Oberkommando der W. (OKW) unter W. Keitel neu geschaffen. Dadurch geriet die W., die sich schon vorher aufgrund übereinstimmender Interessen (Aufrüstung, starker Staat) dem nat.-soz. Regime angepasst hatte, vollends unter Kontrolle des nat.-soz. Staates und wurde zum Instrument seiner aggressiven Expansionspolitik. Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges fanden einige Offiziere der W. Anschluss an die Widerstandsbewegung (Zwanzigster Juli 1944). - Die W. umfasste 1939: Heer 2,6 Mio., Luftwaffe 0,4 Mio., Marine 50 000 Mann; 1944: Heer 6,5 Mio., Luftwaffe 1,5 Mio., Marine 0,8 Mio. Mann.
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