Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Wechselstrom
Wechselstrom,von einer Wechselspannung angetriebener elektr. Strom, dessen Richtung und Betrag sich periodisch, häufig sinusförmig zw. positivem und negativem Scheitelwert (Maximalwert, Spitzenwert, Amplitude bei sinusförmigen Größen) ändert und dessen Mittelwert bei reinem W. null ist. Die Schwingungen des W. je Sekunde werden durch die Frequenz f (in Hz) angegeben. Nenn- und Messwerte des W. sind in der Praxis der W.-Technik fast immer die Effektivwerte (bei sinusförmigem W. 0,707 · Amplitude). Der Widerstand des W.-Kreises ist die Impedanz, die sich aus Resistanz und dem induktiven sowie dem kapazitiven Blindwiderstand, beide zus. Reaktanz genannt, zusammensetzt. Durch die Blindwiderstände tritt eine zeitl. Phasenverschiebung zw. Strom und Spannung um den Phasenwinkel ϕ auf (Leistungsfaktor). Leistungen im W.-Kreis sind die Wirkleistung als Maß für die Energieumsetzung, die Scheinleistung für die Erwärmung der Generatoren und Transformatoren und die Blindleistung, die durch Blindleistungskompensation möglichst klein gehalten wird. - W. lässt sich verlustarm mittels Transformatoren auf hohe Spannungen transformieren und über weite Entfernungen wirtsch. übertragen. Man unterscheidet Einphasenstrom (Einphasen-W.), Zweiphasenstrom oder allg. Mehrphasenstrom (Mehrphasen-W.), darunter Drehstrom (Dreiphasenstrom, Kraftstrom) als wichtigste Stromart der Elektroenergieversorgung, der aus drei zeitlich um eine Drittelperiode (120º) gegeneinander phasenverschobenen Einphasenströmen gebildet und über drei (Dreileitersystem) und vier Leiter (Vierleitersystem [mit Nullleiter]) übertragen wird. Bei Drehstrom steht neben der Spannung zw. den Leitern (Leiterspannung, Dreieckspannung) die um den Faktor [pic.]{{;.I112_F70.BMP;T}} Formel70 kleinere Spannung (Sternspannung, Strangspannung) gegen null (Erde) zur Verfügung. In Kraftwerken wird fast ausschl. Drehstrom und nur für Fernbahnen Einphasenstrom erzeugt (Letzterer auch aus Drehstrom mit Bahnumformer gewonnen). Für Beleuchtungsanlagen, Haushaltsgeräte und kleine Elektrowerkzeuge wird Einphasenstrom zw. einem Leiter des Drehstromsystems und dem Sternpunktleiter abgegriffen.
Wechselstrom,von einer Wechselspannung angetriebener elektr. Strom, dessen Richtung und Betrag sich periodisch, häufig sinusförmig zw. positivem und negativem Scheitelwert (Maximalwert, Spitzenwert, Amplitude bei sinusförmigen Größen) ändert und dessen Mittelwert bei reinem W. null ist. Die Schwingungen des W. je Sekunde werden durch die Frequenz f (in Hz) angegeben. Nenn- und Messwerte des W. sind in der Praxis der W.-Technik fast immer die Effektivwerte (bei sinusförmigem W. 0,707 · Amplitude). Der Widerstand des W.-Kreises ist die Impedanz, die sich aus Resistanz und dem induktiven sowie dem kapazitiven Blindwiderstand, beide zus. Reaktanz genannt, zusammensetzt. Durch die Blindwiderstände tritt eine zeitl. Phasenverschiebung zw. Strom und Spannung um den Phasenwinkel ϕ auf (Leistungsfaktor). Leistungen im W.-Kreis sind die Wirkleistung als Maß für die Energieumsetzung, die Scheinleistung für die Erwärmung der Generatoren und Transformatoren und die Blindleistung, die durch Blindleistungskompensation möglichst klein gehalten wird. - W. lässt sich verlustarm mittels Transformatoren auf hohe Spannungen transformieren und über weite Entfernungen wirtsch. übertragen. Man unterscheidet Einphasenstrom (Einphasen-W.), Zweiphasenstrom oder allg. Mehrphasenstrom (Mehrphasen-W.), darunter Drehstrom (Dreiphasenstrom, Kraftstrom) als wichtigste Stromart der Elektroenergieversorgung, der aus drei zeitlich um eine Drittelperiode (120º) gegeneinander phasenverschobenen Einphasenströmen gebildet und über drei (Dreileitersystem) und vier Leiter (Vierleitersystem [mit Nullleiter]) übertragen wird. Bei Drehstrom steht neben der Spannung zw. den Leitern (Leiterspannung, Dreieckspannung) die um den Faktor [pic.]{{;.I112_F70.BMP;T}} Formel70 kleinere Spannung (Sternspannung, Strangspannung) gegen null (Erde) zur Verfügung. In Kraftwerken wird fast ausschl. Drehstrom und nur für Fernbahnen Einphasenstrom erzeugt (Letzterer auch aus Drehstrom mit Bahnumformer gewonnen). Für Beleuchtungsanlagen, Haushaltsgeräte und kleine Elektrowerkzeuge wird Einphasenstrom zw. einem Leiter des Drehstromsystems und dem Sternpunktleiter abgegriffen.