Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Watteau
Watteau[va'to], Jean Antoine, frz. Maler, * Valenciennes 10. 10. 1684, ✝ Nogent-sur-Marne 18. 7. 1721; lebte seit 1702 in Paris, wo er im Hause des Kunstsammlers P. Crozat Meisterwerke europ. Kunst und das Leben der eleganten Gesellschaft kennen lernte; wurde 1717 in die Akademie aufgenommen, 1719/20 hielt er sich in England auf. Anfangs wurde er von fläm. und italien. Vorbildern beeinflusst (P. P. Rubens, Tizian, Paolo Veronese), doch war in der eleganten Leichtigkeit der Figuren und der bei aller Leuchtkraft zart bleibenden Farbigkeit seine Eigenart bereits früh ausgeprägt. Die Farben verschmolzen zu einem schimmernden Gesamtton, der Landschaft und Figuren zart und duftig erscheinen lässt. Er gilt als Schöpfer einer neuen Bildgattung, der »Fêtes galantes«, intimer Gesellschaftsstücke, die eine verfeinerte, von Erotik, mytholog. Anspielungen und gesellschaftl. Umgangsformen geprägte höf. Kultur vorstellen. Daneben malte er auch Szenen aus der italien. Komödie, vereinzelt auch aus dem Soldaten- und Bauernleben. - Eine reiche Sammlung seiner Werke befindet sich in den Staatl. Museen in Berlin (Cythère, 1718; Ladenschild des Kunsthändlers Gersaint, 1720, u. a.); andere Hauptwerke bes. im Louvre (Cythère, 1717; Gilles, 1718) und in der Dresdener Galerie.
Literatur:
Roland-Michel, M.: W., 1684-1721. A. d. Frz., München 1984.
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Ansicht: Watteau