Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Wasserkraftwerk
Wasserkraftwerk,Anlage zur Nutzung der kinet. und potenziellen Energie des natürl. Wasserkreislaufs zum Antrieb von Wasserturbinen und an sie angeschlossene Generatoren. Man unterscheidet nach der Betriebsweise Lauf-W. (Laufkraftwerke), bei denen das zufließende Wasser durch ein Wehr aufgestaut und »laufend« verarbeitet wird, und Speicherkraftwerke, bei denen das ankommende Wasser in Stauseen gespeichert und nach Bedarf entnommen wird. Nach der Bauform unterscheidet man Niederdruckkraftwerke (Nutzfallhöhe unter 10 m, vorwiegend Laufkraftwerke), Mitteldruckkraftwerke (Nutzfallhöhe zw. 10 und 50 m, Speicher- und auch Laufkraftwerke) und Hochdruckkraftwerke (Nutzfallhöhe über 50 m, Speicherkraftwerke). Werden Druckrohrleitung und Kraftwerk im Berg eingebaut, entsteht ein Kavernenkraftwerk. Pumpspeicherkraftwerke (Pumpspeicherwerke) können bes. wirtsch. zur Deckung von Belastungsspitzen eingesetzt werden. In belastungsarmen Zeitabschnitten wird Elektroenergie aus dem Netz entnommen und Wasser aus einem Unterbecken in ein hoch gelegenes Oberbecken gepumpt. Die potenzielle Energie des Wassers wird über Druckrohrleitungen den Maschinensätzen in der Spitzenbelastungszeit zugeführt. Das Gezeitenkraftwerk nutzt Tidenhub (potenzielle Energie) und Strömung (kinet. Energie) der Gezeiten des Meeres aus.
Literatur:
Giesecke, J.u. Mosonyi, E.: Wasserkraftanlagen. Planung, Bau u. Betrieb. Berlin u. a. 1997.
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