Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Wasserhaushalt
Wasserhaushalt,1) Physiologie: die Prozesse der Aufnahme, Verteilung und Abgabe von Wasser, durch die der Wassergehalt des Organismus bestimmt wird. Der W. ist funktionell eng mit dem Elektrolythaushalt verknüpft und wird mit diesem bei Mensch und Tier durch Osmoregulation (Osmose) im Gleichgewicht gehalten. Der relative Wassergehalt der fettfreien Körpermasse wird sehr konstant auf 70-75 % reguliert, er nimmt mit zunehmendem Alter ab. Die Wasseraufnahme erfolgt mit der festen und flüssigen Nahrung und wird durch Bildung von Wasser im Stoffwechsel (sog. Oxidationswasser) ergänzt. Bereits bei einem Wasserverlust von etwa 0,5 % des Körpergewichts entsteht Durst. Die Wasserabgabe wird durch die Nieren reguliert. Der Körper gibt über Lunge und Haut ständig Wasserdampf ab. Überschüssiges Wasser, Salze und Stoffwechselprodukte werden mit dem Harn ausgeschieden. Ferner wird Wasser mit dem Kot abgegeben und als Schweiß abgesondert. Durch Rezeptoren, die den osmot. Druck des Blutes, die Dehnung der Blutgefäße im Brustraum (Blutvolumen) und den Natriumgehalt in der Hirnflüssigkeit messen, werden über das Zwischenhirn Durst und Wasserausscheidung reguliert, wobei Vasopressin der wesentl. Mittler ist. - Der W. der Pflanzen hängt von der Wasserabgabe durch Blätter (Transpiration), von der Wasseraufnahme durch Wurzeln und Blätter sowie vom Wasserdampfdruck der umgebenden Luft ab. Die Wasserabgabe wird z. T. durch Spaltöffnungen reguliert. Manche Pflanzen (Flechten, Moose) ertragen Wasserverluste bis zur Austrocknung, die meisten höheren Pflanzen sind aber auf gleich bleibenden Wassergehalt angewiesen. Anpassungen an die Wasserverhältnisse ihres Standorts zeigen bes. Trockenpflanzen (Xerophyten) und Feuchtpflanzen (Hygrophyten).
2) Wasserwirtschaft: (Wasserbilanz) mengenmäßige Erfassung des Wasserkreislaufs für einen Bewirtschaftungsbereich und einen Betrachtungszeitraum. Einnahmen: Niederschlag, ober- und unterird. Zuflüsse; Ausgaben: Entnahmen, ober- und unterird. Abflüsse. Die Vorratsänderung im Einzugsgebiet durch Rücklage oder Aufbrauch kann positiv (Überschuss-W.) oder negativ sein (defizitärer Wasserhaushalt).
Wasserhaushalt,1) Physiologie: die Prozesse der Aufnahme, Verteilung und Abgabe von Wasser, durch die der Wassergehalt des Organismus bestimmt wird. Der W. ist funktionell eng mit dem Elektrolythaushalt verknüpft und wird mit diesem bei Mensch und Tier durch Osmoregulation (Osmose) im Gleichgewicht gehalten. Der relative Wassergehalt der fettfreien Körpermasse wird sehr konstant auf 70-75 % reguliert, er nimmt mit zunehmendem Alter ab. Die Wasseraufnahme erfolgt mit der festen und flüssigen Nahrung und wird durch Bildung von Wasser im Stoffwechsel (sog. Oxidationswasser) ergänzt. Bereits bei einem Wasserverlust von etwa 0,5 % des Körpergewichts entsteht Durst. Die Wasserabgabe wird durch die Nieren reguliert. Der Körper gibt über Lunge und Haut ständig Wasserdampf ab. Überschüssiges Wasser, Salze und Stoffwechselprodukte werden mit dem Harn ausgeschieden. Ferner wird Wasser mit dem Kot abgegeben und als Schweiß abgesondert. Durch Rezeptoren, die den osmot. Druck des Blutes, die Dehnung der Blutgefäße im Brustraum (Blutvolumen) und den Natriumgehalt in der Hirnflüssigkeit messen, werden über das Zwischenhirn Durst und Wasserausscheidung reguliert, wobei Vasopressin der wesentl. Mittler ist. - Der W. der Pflanzen hängt von der Wasserabgabe durch Blätter (Transpiration), von der Wasseraufnahme durch Wurzeln und Blätter sowie vom Wasserdampfdruck der umgebenden Luft ab. Die Wasserabgabe wird z. T. durch Spaltöffnungen reguliert. Manche Pflanzen (Flechten, Moose) ertragen Wasserverluste bis zur Austrocknung, die meisten höheren Pflanzen sind aber auf gleich bleibenden Wassergehalt angewiesen. Anpassungen an die Wasserverhältnisse ihres Standorts zeigen bes. Trockenpflanzen (Xerophyten) und Feuchtpflanzen (Hygrophyten).
2) Wasserwirtschaft: (Wasserbilanz) mengenmäßige Erfassung des Wasserkreislaufs für einen Bewirtschaftungsbereich und einen Betrachtungszeitraum. Einnahmen: Niederschlag, ober- und unterird. Zuflüsse; Ausgaben: Entnahmen, ober- und unterird. Abflüsse. Die Vorratsänderung im Einzugsgebiet durch Rücklage oder Aufbrauch kann positiv (Überschuss-W.) oder negativ sein (defizitärer Wasserhaushalt).