Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Wasseraufbereitung
Wasser|aufbereitung,Gewinnung von nutzbarem Wasser aus Grund- bzw. Oberflächenwasser mittels chemisch-physikal. und physikal. Aufbereitungsverfahren. Die Behandlung von Abwasser zum Zweck des Gewässerschutzes ist Aufgabe der Abwasserreinigung. Während die Trinkwasseraufbereitung v. a. hygienisch einwandfreies Wasser liefern muss, ist die Brauchwasseraufbereitung häufig dem jeweiligen Verwendungszweck angepasst. Die W. hängt von der Güte des Rohwassers ab. Bei der Aufbereitung von Oberflächenwasser zu Trinkwasser werden zunächst Schwebstoffe durch Flockung in voluminösere Teilchen umgewandelt und durch Filtration mit Kiesfiltern aus dem Wasser entfernt. Durch Belüftung wird das Wasser mit Sauerstoff angereichert. Gleichzeitig kann ein Ausblasen von korrosivem Kohlendioxid und eine oxidative Umwandlung von gelösten Eisen(II)-Ionen in unlösl. Eisen(III)-oxid-Hydrat (Enteisenung) erreicht werden. Gelöste organ. Stoffe werden durch Adsorption an Aktivkohle und/oder biolog. Abbau in Langsamfiltern oder durch Bodenpassage (Versickerung) entfernt. Die Desinfektion von Trinkwasser geschieht durch Zusatz von Chlor, Chlordioxid oder Natriumhypochlorit (Chlorung) oder durch Behandlung mit Ozon (Ozonisierung). Ozon tötet Bakterien und Viren schneller ab als Chlor. Es zersetzt sich aber sehr schnell, sodass keine Langzeitwirkung erreicht wird. Bei längeren Leitungssystemen kann deshalb eine zusätzl. Chlorung erforderlich sein. Grundwasser kann ohne Flockung und häufig auch ohne Desinfektion zu Trinkwasser aufbereitet werden. Wasser mit hoher Carbonathärte muss für viele Zwecke teilenthärtet werden. Weiter gehende Verfahren der W. sind die Enthärtung und die Vollentsalzung mithilfe von Ionenaustauschern.
Literatur:
Hancke, K.: W. Düsseldorf 31994.
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