Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Warschauer Aufstand
Wạrschauer Aufstand, 1) Aufstand im Warschauer Getto, Warschau (Geschichte).
2) im 2. Weltkrieg die gegen das dt. Besatzungsregime gerichtete Erhebung in Warschau (1. 8.-2. 10. 1944); ausgelöst durch die der Londoner Exilreg. unterstehende poln. Armia Krajowa (»Armee im Lande«) mit dem Ziel, Warschau noch vor der anrückenden Roten Armee zu befreien. Nach Anfangserfolgen musste das Oberkommando der Armia Krajowa unter T. Bór-Komorowski aber am 2. 10. kapitulieren, da die dt. Truppen die Kontrolle über strategisch wichtige Punkte der Stadt behielten (seit 5. 8. Gegenaktion unter Führung des SS-Generals E. von dem Bach-Zelewski) und die Versorgung durch die Alliierten aus der Luft unzureichend war. Zudem unterließ die im Sommer 1944 bis an das rechte Weichselufer herangekommene sowjet. Armee unter General K. K. Rokossowski, mit der die poln. Militäroperation nicht abgestimmt war, wirksame Hilfe. Nach der Niederschlagung des W. A., der etwa 166 000 Polen (darunter 150 000 Zivilisten) das Leben kostete, wurde die Stadt von SS-Einheiten fast völlig verwüstet.
Literatur:
Zawodny, J. K.: Nothing but honour. The story of the Warsaw uprising, 1944. Stanford, Calif., 1978.
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