Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Wale
Wale(Cetacea), weltweit verbreitete Ordnung der Säugetiere von etwa 1,25-33 m Körperlänge und rd. 25 kg bis über 135 t Gewicht; mit Ausnahme weniger Zahnwalarten ausschl. im Meer; Gestalt torpedoförmig, fischähnlich (jedoch waagerecht gestellte Schwanzflosse, Fluke). Vorderextremitäten zu Flossen umgewandelt, Hinterextremitäten vollständig rückgebildet; Rückenfinne fast stets vorhanden; mit Ausnahme von zerstreuten Borsten am Kopf (Sinneshaare) Haarkleid rückgebildet; Haut ohne Schweiß- und Talgdrüsen, von mehr oder minder stark ausgebildeter Fettschicht unterlagert, die der Wärmeisolierung dient und aus der v. a. bei Barten-W. Tran gewonnen wird; äußeres Ohr fehlt; Augen sehr klein; Nasenlöcher (»Spritzlöcher«) paarig (Barten-W.) oder unpaarig (Zahn-W.), weit nach hinten auf die Kopfoberseite verschoben (ausgenommen Pottwal); Gesichtssinn schwach, Geruchs- und Gehörsinn meist gut entwickelt; Verständigung zw. Gruppenmitgliedern der meist sehr gesellig lebenden W. durch ein umfangreiches, teilweise im Ultraschallbereich liegendes Tonrepertoire; Gebiss aus zahlr. gleichförmigen, kegelartigen Zähnen (Fisch fressende Zahn-W.), teilweise rückgebildet (Tintenfisch fressende Zahn-W.) oder völlig reduziert und funktionell durch Barten (vom Oberkiefer in die Mundhöhle herabhängende Hornplatten, mit denen sie Nahrung aus dem Wasser seihen) ersetzt (Barten-W.). - W. sind ausgezeichnete Schwimmer und Taucher (können z. T. bis rd. 1 000 m Tiefe [z. B. Pottwal] und ggf. länger als eine Stunde tauchen). - Nach einer Tragzeit von rd. 11-16 Monaten wird meist nur ein Junges geboren, das bei der Geburt etwa 1/4 - 1/3 der Länge der Mutter hat. - Die W. zählen zu den intelligentesten und lernfähigsten Tieren. Wegen verschiedener industriell nutzbarer Produkte (z. B. Walrat, Amber, Fischbein, Vitamin A [aus der Leber], Öl) wurden W. mit modernen Walfangschiffen stark bejagt, was zu drast. Bestandsabnahmen bzw. bei einigen Arten (z. B. Blau-W., Grönland-W.) fast zum Aussterben geführt hat. Versuche des gesetzl. Schutzes und der Fangbeschränkung gibt es seit 1937 (Walfang).
Literatur:
Gewalt, W.: W. u. Delphine. Spitzenkönner der Meere. Berlin u. a. 1993.
Herrscher der Meere. W. - Delphine - Haie, bearb. v. M. Bright. A. d. Engl. München 21993.
Deimer, P.: Das Buch der W. Tb.-Ausg. München 31995.
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