Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Wagen
Wagen,1) Astronomie: (Großer W., Kleiner W.) die von den hellsten Sternen der Sternbilder Großer bzw. Kleiner Bär gebildeten Sternbilder.
2) Fahrzeugtechnik: meist zweiachsiges Räderfahrzeug zum Transport von Personen, Gütern u. a. (z. B. Kraftwagen, Eisenbahnwagen, usw.); im ursprüngl. Sinn ein bespanntes, d. h. von Zugtieren (v. a. Pferden) gezogenes Fuhrwerk mit drehbarer Vorderachse und damit verbundener Deichsel (z. B. Droschke, Kutsche, Leiter- u. a. Ackerwagen). Die Räder laufen auf den Achsschenkeln der Achsen. Damit sie auch Seitenkräfte aufnehmen können, sind sie gegen die Fahrzeuglängsachse geneigt (Radsturz).
Kulturgeschichte: Der W. entwickelte sich mit der Erfindung des Rades in der späten Jungsteinzeit (etwa 4. Jt. v. Chr.). Um 2000 v. Chr. kam das Rad mit Speichen in N-Mesopotamien auf. Der zweirädrige, von Pferden gezogene Streitwagen spielte seit der 1. Hälfte des 2. Jt. v. Chr. eine wesentl. Rolle. Auch der Norden kannte seit der Bronzezeit Streit- und Lastwagen. Erst die Erfindung des Kummetgeschirrs (9./10. Jh.) machte den Pferde-W. für größere Lasten geeignet. Durch die Erfindung der drehbaren Vorderachse im 13. Jh. wurde der W. wendig. Eine Verbesserung der starren Verbindung von W.-Kasten und Fahrgestell brachte die Mitte des 15. Jh. aufgekommene Kutsche, bei der der W.-Kasten am Fahrgestell mittels Ketten, Lederriemen oder Seilen aufgehängt war. Der geschlossene Post-W. (Postkutsche) wurde im letzten Viertel des 18. Jh. eingeführt.
▣ Literatur:
Tarr, L.: Karren, Kutsche, Karosse. Eine Gesch. des W.s. Aus dem Ungar. Berlin (Ost) 21978.
⃟ Achse, Rad u. W. 5000 Jahre Kultur- u. Technikgeschichte, hg. v. W. Treue. Neuausg. Göttingen 1986.
3) Technik: Maschinenteil zum Führen eines Gegenstandes.
Wagen,1) Astronomie: (Großer W., Kleiner W.) die von den hellsten Sternen der Sternbilder Großer bzw. Kleiner Bär gebildeten Sternbilder.
2) Fahrzeugtechnik: meist zweiachsiges Räderfahrzeug zum Transport von Personen, Gütern u. a. (z. B. Kraftwagen, Eisenbahnwagen, usw.); im ursprüngl. Sinn ein bespanntes, d. h. von Zugtieren (v. a. Pferden) gezogenes Fuhrwerk mit drehbarer Vorderachse und damit verbundener Deichsel (z. B. Droschke, Kutsche, Leiter- u. a. Ackerwagen). Die Räder laufen auf den Achsschenkeln der Achsen. Damit sie auch Seitenkräfte aufnehmen können, sind sie gegen die Fahrzeuglängsachse geneigt (Radsturz).
Kulturgeschichte: Der W. entwickelte sich mit der Erfindung des Rades in der späten Jungsteinzeit (etwa 4. Jt. v. Chr.). Um 2000 v. Chr. kam das Rad mit Speichen in N-Mesopotamien auf. Der zweirädrige, von Pferden gezogene Streitwagen spielte seit der 1. Hälfte des 2. Jt. v. Chr. eine wesentl. Rolle. Auch der Norden kannte seit der Bronzezeit Streit- und Lastwagen. Erst die Erfindung des Kummetgeschirrs (9./10. Jh.) machte den Pferde-W. für größere Lasten geeignet. Durch die Erfindung der drehbaren Vorderachse im 13. Jh. wurde der W. wendig. Eine Verbesserung der starren Verbindung von W.-Kasten und Fahrgestell brachte die Mitte des 15. Jh. aufgekommene Kutsche, bei der der W.-Kasten am Fahrgestell mittels Ketten, Lederriemen oder Seilen aufgehängt war. Der geschlossene Post-W. (Postkutsche) wurde im letzten Viertel des 18. Jh. eingeführt.
▣ Literatur:
Tarr, L.: Karren, Kutsche, Karosse. Eine Gesch. des W.s. Aus dem Ungar. Berlin (Ost) 21978.
⃟ Achse, Rad u. W. 5000 Jahre Kultur- u. Technikgeschichte, hg. v. W. Treue. Neuausg. Göttingen 1986.
3) Technik: Maschinenteil zum Führen eines Gegenstandes.