Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Waffen
Waffen,alle Mittel, die zur Bekämpfung von Zielen dienen, meist sowohl zum Angriff wie zur Verteidigung. Gebilligt wird ihr Gebrauch im Militär- und Polizeidienst, auch zu jagdl. oder sportl. Zwecken. Man unterscheidet oft (v. a. mit Blick auf die W.-Geschichte): Hieb- und Stich-W. (kalte, bei Verwendung von Metall blanke W. wie Messer, Dolch, Schwert, Lanze, Spieß, Degen, Säbel, Bajonett), Schlag-W. (seit der Steinzeit Keule, Kolben, Axt, Beil, Hammer, Schlachtgeißel [eine Form des Flagellums], Morgenstern), Feuer-W. (heiße W.), Wurf-W. (Wurfäxte, -hölzer und -messer, Schleudern, Speere, Speerschleudern, Bumerang, Blasrohr, Pfeil und Bogen, Armbrust, Wurfmaschinen) und reine Schutzwaffen. Eine andere Unterteilung ist die in Nah- und Fernkampfwaffen. Zu den Fernkampf-W. gehören seit dem späten MA. und der frühen Neuzeit v. a. die Feuer-W. (Schuss-W.), die man nach ihrer Größe in Faustfeuer-W. (Pistolen, Revolver), Handfeuer-W. (Gewehre) und Geschütze unterteilt. Im Rahmen der techn. Entwicklung im 19. und 20. Jh. entstanden weitere, Spreng- und Splitterwirkungen entfaltende W. (Handgranaten, Minen, Torpedos, Bomben), ebenso Brandstoffe enthaltende Brandkampfmittel (Brandbomben, Flammenwerfer, Napalmbomben). Neben diese herkömml. (konventionellen) W. traten im 1. Weltkrieg die chem. W. (Kampfgas), im 2. Weltkrieg die Kernwaffen. Zus. mit den biolog. W. bilden sie die ABC-Waffen. Ergänzt wurde das W.-Spektrum v.a. nach 1945 durch die breite Einführung von Flugkörpern (v. a. Raketenwaffen und Cruisemissile).
Literatur:
F. Winterberg. Vom grch. Feuer zur Wasserstoffbombe, bearb. v. Herford u. a. 1992.
Lampel, W. u. Mahrhold, R.: Waffenlexikon. München u. a. 111997.
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