Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
venezianische Schule
venezianische Schule [v-],
1) Malerei: (Malerschule von Venedig) die in eigenständiger Entwicklung entstandene venezian. Malerei ab dem Trecento, die sich v. a. durch ihre Farbkultur und schimmerndes Licht, weniger durch Zeichnung und plast. Formgebung auszeichnet; größte Blütezeit im 16. Jh. (Giorgione, Tizian, Paolo Veronese, Tintoretto, J. Bassano). Mit den Canalettos und F. Guardi erreichte die Vedutenmalerei Venedigs im 18. Jh. ihre Vollendung.
Literatur:
Longhi, R.: Venezian. Malerei. A. d. Italien. Berlin 1995.
2) Musik: Gruppe von Musikern, die zw. 1530 und 1620 in Venedig wirkten und in ihren Kompositionen die Hauptformen des Barock ausprägten; u. a. A. Willaert, Cyprian de Rore (* 1515 oder 1516, ✝ 1565), G. Zarlino, A. und G. Gabrieli, Claudio Merulo * 1533, ✝ 1604), C. Monteverdi. Die v. S. entwickelte in der Kirchenmusik die mehrchörige Kompositionsweise, die durch die teils kontrastierende Gegenüberstellung und das Alternieren verschiedener Klangkörper charakterisiert ist. Auch zur Entwicklung selbstständiger Instrumentalmusik wie Ricercar, Toccata oder Canzon da sonar (Sonate) trug die v. S. entscheidend bei.
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