Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Völkerbund
Völkerbund(frz. Société des Nations, engl. League of Nations), von 1920 bis 1946 eine Staatenvereinigung zur Sicherung des Weltfriedens und zur wirtsch. und kulturellen Zusammenarbeit unter den Nationen, Sitz: Genf. Die Bildung des V. wurde auf der Pariser Friedenskonferenz am 14. 2. 1919 beschlossen; seine Satzung (V.-Akte) trat als Teil des Versailler Vertrages am 10. 1. 1920 in Kraft. Ursprüngliche Mitgl. waren die Siegermächte des 1. Weltkriegs (ohne die USA) und 13 neutrale Staaten. Weitere Staaten wurden aufgenommen (z. B. Österreich 1920, Dtl. 1926, Sowjetunion 1934). Der Austritt war zulässig (Brasilien 1928, Japan und Dtl. 1933, Italien 1937 u. a.). Die Sowjetunion wurde 1940 ausgeschlossen. Organe waren die Generalversammlung, der V.-Rat, der aus vier bis sechs ständigen und zuletzt neun nichtständigen, von der Generalversammlung gewählten Mitgl. bestand, sowie das Ständige Sekretariat. Den Aufgaben des V. dienten mehrere Spezialorganisationen, bes. die Internationale Arbeitsorganisation und der Ständige Internationale Gerichtshof. Nach Gründung der UN beschloss der V. am 18. 4. 1946 seine Auflösung.
▣ Literatur:
Pfeil, A.: Der V. Literaturbericht u. krit. Darstellung seiner Geschichte. Darmstadt 1976.
⃟ Fellner, F.: Vom Dreibund zum V. Studien zur Geschichte der internat. Beziehungen 1882-1919. München 1994.
Völkerbund(frz. Société des Nations, engl. League of Nations), von 1920 bis 1946 eine Staatenvereinigung zur Sicherung des Weltfriedens und zur wirtsch. und kulturellen Zusammenarbeit unter den Nationen, Sitz: Genf. Die Bildung des V. wurde auf der Pariser Friedenskonferenz am 14. 2. 1919 beschlossen; seine Satzung (V.-Akte) trat als Teil des Versailler Vertrages am 10. 1. 1920 in Kraft. Ursprüngliche Mitgl. waren die Siegermächte des 1. Weltkriegs (ohne die USA) und 13 neutrale Staaten. Weitere Staaten wurden aufgenommen (z. B. Österreich 1920, Dtl. 1926, Sowjetunion 1934). Der Austritt war zulässig (Brasilien 1928, Japan und Dtl. 1933, Italien 1937 u. a.). Die Sowjetunion wurde 1940 ausgeschlossen. Organe waren die Generalversammlung, der V.-Rat, der aus vier bis sechs ständigen und zuletzt neun nichtständigen, von der Generalversammlung gewählten Mitgl. bestand, sowie das Ständige Sekretariat. Den Aufgaben des V. dienten mehrere Spezialorganisationen, bes. die Internationale Arbeitsorganisation und der Ständige Internationale Gerichtshof. Nach Gründung der UN beschloss der V. am 18. 4. 1946 seine Auflösung.
▣ Literatur:
Pfeil, A.: Der V. Literaturbericht u. krit. Darstellung seiner Geschichte. Darmstadt 1976.
⃟ Fellner, F.: Vom Dreibund zum V. Studien zur Geschichte der internat. Beziehungen 1882-1919. München 1994.