Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Vulkan
Vulkan[v-; nach dem röm. Gott Vulcanus] der, eine Stelle der Erdoberfläche, an der Magma austritt, i. e. S. ein dabei entstandener Berg. Als Sitz der vulkan. Kräfte gelten vulkan. Herde, Magmaansammlungen in 10-20 km Tiefe. - Der Austritt des Magmas und seiner Gase, die Eruption, erfolgt durch einen Schlot, dessen oberes Ende sich oft zu einem Krater erweitert, oder durch eine Spalte. Die Intensität der Eruption wird wesentlich vom Gasgehalt bestimmt, der zu 80 % aus Wasserdampf besteht. Die Temperatur der Lava beträgt 1 000-1 200 ºC. Kieselsäurereiche Lava (Blocklava) ist sehr zähflüssig und kann bereits im Schlot erstarren (Quellkuppe). Dünnflüssig sind dagegen bas. Schmelzen (Stricklava), die häufig aus Spalten austreten und flachgeböschte Schild-V. (Hawaii) oder ausgedehnte Plateaubasalte (Island, Dekhan) bilden. Typisch für untermeer. V. sind Kissen- oder Pillowlaven. Häufiger als diese Lava-V. sind die aus Lagen von Lava und Tuff aufgebauten gemischten oder Strato-V. (Vesuv). Die Schlote der Gas-V., die oft gesellig vorkommen (Maare in der Eifel), enthalten Trümmer vulkan. Festgesteine und solche des Nebengesteins. Morphologisch treten diese V.-Embryonen kaum in Erscheinung. Die südafrikan. Pipes führen Diamanten. Postvulkanisch treten Fumarolen, Solfataren und Mofetten auf. - Bei der Eruption oder durch nachträgl. Einsturz kann ein großer Kraterkessel (Caldera) entstehen (Durchmesser bis rd. 20 km). - Untätige V. befinden sich vorübergehend in Ruhe (Vesuv von 1139 bis 1631); erloschene V. haben ihre Tätigkeit eingestellt (Rhön, Kaiserstuhl). - V. treten vorzugsweise in tektonisch aktiven Zonen der Erde auf, so bes. in jungen Faltengebirgen längs Kontinentalrändern (Japan, Anden) und bed. Bruchlinien (Ostafrikan. Grabenzone; untermeer. Schwellen).
▣ Literatur:
Decker, R.u. Decker, B.:Von Pompeji zum Pinatubo. Die Urgewalt der V.e. Aus dem Engl. Basel u. a. 1993.
⃟ Schick, R.: Erdbeben u. V.e. Entstehung - Formen - Prognose. München 1997.
Vulkan[v-; nach dem röm. Gott Vulcanus] der, eine Stelle der Erdoberfläche, an der Magma austritt, i. e. S. ein dabei entstandener Berg. Als Sitz der vulkan. Kräfte gelten vulkan. Herde, Magmaansammlungen in 10-20 km Tiefe. - Der Austritt des Magmas und seiner Gase, die Eruption, erfolgt durch einen Schlot, dessen oberes Ende sich oft zu einem Krater erweitert, oder durch eine Spalte. Die Intensität der Eruption wird wesentlich vom Gasgehalt bestimmt, der zu 80 % aus Wasserdampf besteht. Die Temperatur der Lava beträgt 1 000-1 200 ºC. Kieselsäurereiche Lava (Blocklava) ist sehr zähflüssig und kann bereits im Schlot erstarren (Quellkuppe). Dünnflüssig sind dagegen bas. Schmelzen (Stricklava), die häufig aus Spalten austreten und flachgeböschte Schild-V. (Hawaii) oder ausgedehnte Plateaubasalte (Island, Dekhan) bilden. Typisch für untermeer. V. sind Kissen- oder Pillowlaven. Häufiger als diese Lava-V. sind die aus Lagen von Lava und Tuff aufgebauten gemischten oder Strato-V. (Vesuv). Die Schlote der Gas-V., die oft gesellig vorkommen (Maare in der Eifel), enthalten Trümmer vulkan. Festgesteine und solche des Nebengesteins. Morphologisch treten diese V.-Embryonen kaum in Erscheinung. Die südafrikan. Pipes führen Diamanten. Postvulkanisch treten Fumarolen, Solfataren und Mofetten auf. - Bei der Eruption oder durch nachträgl. Einsturz kann ein großer Kraterkessel (Caldera) entstehen (Durchmesser bis rd. 20 km). - Untätige V. befinden sich vorübergehend in Ruhe (Vesuv von 1139 bis 1631); erloschene V. haben ihre Tätigkeit eingestellt (Rhön, Kaiserstuhl). - V. treten vorzugsweise in tektonisch aktiven Zonen der Erde auf, so bes. in jungen Faltengebirgen längs Kontinentalrändern (Japan, Anden) und bed. Bruchlinien (Ostafrikan. Grabenzone; untermeer. Schwellen).
▣ Literatur:
Decker, R.u. Decker, B.:Von Pompeji zum Pinatubo. Die Urgewalt der V.e. Aus dem Engl. Basel u. a. 1993.
⃟ Schick, R.: Erdbeben u. V.e. Entstehung - Formen - Prognose. München 1997.