Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Volkstracht
Volks|tracht,landschaftlich gebundene Kleidung (Tracht) v. a. der ländlich-bäuerl. Bevölkerung, deren Differenzierung auf territorialer wie naturräuml. Abgrenzung beruht (Trachtenlandschaften), mit Blütezeit im 18. Jh. In Einzelheiten (Kopfputz, Farben) unterschieden die V. streng die versch. Altersstufen und Lebensordnungen einer Gemeinschaft (Kinder, Verheiratete, Verwitwete), z. T. auch die Konfession. Berufsständ. Trachten bildeten v. a. die Berg- und Zimmerleute aus. Von der Festtagstracht (bes. zum Kirchgang benutzt) hob sich die Trauertracht ab, eine herausragende Rolle spielte die Brauttracht. Die bäuerl. Alltagstracht war durch einfache Kleidungsstücke wie Holzschuh, Lodenumhang u. a. geprägt. Heute werden die V. in Dtl. v. a. in Trachtenvereinen durch bewusste Pflege tradiert (oder modisch abgewandelt getragen). In Skandinavien sowie O- und SO-Europa hielten sich die V. am längsten, sind aber auch im Schwinden begriffen.
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