Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Vogt
I Vogt,im MA. Inhaber einer Schutzherrschaft (häufig verbunden mit der Gerichtsbarkeit), die Kirchenvogtei oder weltl. Vogtei sein konnte; seit dem 12. Jh., als die landesherrl. Schirmvogtei (Schirm-V., Schutz-V.) zum wichtigsten Element bei der Ausbildung der Landesherrschaft geworden war, landesherrl. Verwaltungsbeamter (Amtmann), auch Reichs-V. (Verwalter des Reichsguts, Landvogtei); in den dt. Städten des MA. der vom Stadtherrn mit der hohen Gerichtsbarkeit Beauftragte (Stadtvogt).
II Vogt
[f-],
1) Alfred, schweizer. Augenarzt, * Menziken (Kt. Aargau) 31. 10. 1879, ✝ Oberägeri (bei Zug) 10. 12. 1943; Arbeiten zur mikroskop. Augenuntersuchung mit der Spaltlampe und zur Entstehung der Augenkrankheiten.
2) Oskar, Neurologe und Hirnforscher, * Husum 6. 4. 1870, ✝ Freiburg im Breisgau 31. 7. 1959; beschäftigte sich mit wiss. Hypnose- und v. a. mit anatom. Hirnforschung (u. a. Bestimmung von Zentren der Großhirnrinde).
3) Walter, schweizer. Schriftsteller, * Zürich 31. 7. 1927, ✝ Muri bei Bern 21. 9. 1988; Psychiater; verfasste ironisch-sarkast. Erzählungen und Romane, v. a. im ärztl. Milieu, das sinnbildlich für gesellschaftl. Leben steht, u. a. »Husten« (Erz., 1965), »Der Wiesbadener Kongress« (R., 1972), »Altern« (R., 1981), »Maskenzwang« (Erz.en, 1985); auch Dramatik (»Die Betroffenen«, 1988).
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