Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Vitalismus
Vitalịsmus[v-; zu lat. vita »Leben«] der, die philosoph. Lehre, dass die Lebensvorgänge anderen Gesetzmäßigkeiten folgen als die kausalmechanisch ablaufenden leblosen Naturvorgänge und dass für sie ein eigenes, immaterielles, zweckursächl. Prinzip angenommen werden müsse (vis vitalis, »Lebenskraft«), das sich dem wiss. Nachweis entzieht; Ggs.: Mechanismus. - Der V. wurde schon in der Antike vertreten (Aristoteles) und lebte im 17. und 18. Jh. in Gegnerschaft zum kartesian. Rationalismus wieder auf (J. B. van Helmont, C. Wolff). Der Neo-V. (19./20. Jh.; E. von Hartmann, H. Driesch, J. Reinke, J. von Uexküll) hob die Zweckhaftigkeit des Organischen gegenüber dem Anorganischen hervor und ging dabei von der Wirkung einer Entelechie aus, der Psycho-V. (E. Becher) von einem überindividuellen, psych. Prinzip.
Vitalịsmus[v-; zu lat. vita »Leben«] der, die philosoph. Lehre, dass die Lebensvorgänge anderen Gesetzmäßigkeiten folgen als die kausalmechanisch ablaufenden leblosen Naturvorgänge und dass für sie ein eigenes, immaterielles, zweckursächl. Prinzip angenommen werden müsse (vis vitalis, »Lebenskraft«), das sich dem wiss. Nachweis entzieht; Ggs.: Mechanismus. - Der V. wurde schon in der Antike vertreten (Aristoteles) und lebte im 17. und 18. Jh. in Gegnerschaft zum kartesian. Rationalismus wieder auf (J. B. van Helmont, C. Wolff). Der Neo-V. (19./20. Jh.; E. von Hartmann, H. Driesch, J. Reinke, J. von Uexküll) hob die Zweckhaftigkeit des Organischen gegenüber dem Anorganischen hervor und ging dabei von der Wirkung einer Entelechie aus, der Psycho-V. (E. Becher) von einem überindividuellen, psych. Prinzip.