Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Vischer
I Vịscher[f-], Erzgießerfamilie in Nürnberg. Die von Hermann V. d. Ä. (begraben Nürnberg 13. 1. 1488) gegr. Gießhütte entwickelte sich zur bedeutendsten in Dtl. unter der Leitung seines Sohnes Peter V. d. Ä. * Nürnberg um 1460, ✝ ebd. 7. 1. 1529). Das Meisterwerk seiner Frühzeit ist das Grabmal des Erzbischofs Ernst von Sachsen im Magdeburger Dom (1494/95). Seit 1508 schuf er das Sebaldusgrab in St. Sebald in Nürnberg, für das er bereits 1488 einen ersten Entwurf gezeichnet hatte. Es wurde 1519 von seinen Söhnen vollendet. Für das Maximiliansgrab in Innsbruck schuf er nach Entwurfszeichnungen von A. Dürer die Bronzestandbilder des Theoderich und des Artus (1513). Seit 1514 setzten seine Söhne sein künstler. Erbe im Sinn der von der Renaissance beeinflussten Generation fort: Hermann V. d. J. (* Nürnberg um 1486, ✝ ebd. 1. 1. 1517), der v. a. Bronzegrabplatten schuf (für Krakau, Römhild u. a.), Peter V. d. J.( * Nürnberg 1487, ✝ ebd. 1528), von dem die figürl. Kleinplastik des Sebaldusgrabes, Statuetten und Plaketten stammen, und Hans V. (* Nürnberg um 1489, ✝ Eichstätt 8. 9. 1550), dessen Hauptwerk das Doppelgrab der Kurfürsten Joachim und Johann Cicero (1530) im Berliner Dom ist.
II Vịscher
[f-], Friedrich Theodor von (seit 1870), Schriftsteller und Philosoph, * Ludwigsburg 30. 6. 1807, ✝ Gmunden 14. 9. 1887; wurde 1837 Prof. in Tübingen, 1848 Abg. der Frankfurter Nationalversammlung; einflussreicher krit. Publizist; baute als Philosoph und Ästhet auf der Philosophie Hegels auf; verfasste u.a. eine Parodie auf Goethes »Faust II« (»Auch Einer«, R., 2 Bde., 1879) sowie Gedichte.
I Vịscher[f-], Erzgießerfamilie in Nürnberg. Die von Hermann V. d. Ä. (begraben Nürnberg 13. 1. 1488) gegr. Gießhütte entwickelte sich zur bedeutendsten in Dtl. unter der Leitung seines Sohnes Peter V. d. Ä. * Nürnberg um 1460, ✝ ebd. 7. 1. 1529). Das Meisterwerk seiner Frühzeit ist das Grabmal des Erzbischofs Ernst von Sachsen im Magdeburger Dom (1494/95). Seit 1508 schuf er das Sebaldusgrab in St. Sebald in Nürnberg, für das er bereits 1488 einen ersten Entwurf gezeichnet hatte. Es wurde 1519 von seinen Söhnen vollendet. Für das Maximiliansgrab in Innsbruck schuf er nach Entwurfszeichnungen von A. Dürer die Bronzestandbilder des Theoderich und des Artus (1513). Seit 1514 setzten seine Söhne sein künstler. Erbe im Sinn der von der Renaissance beeinflussten Generation fort: Hermann V. d. J. (* Nürnberg um 1486, ✝ ebd. 1. 1. 1517), der v. a. Bronzegrabplatten schuf (für Krakau, Römhild u. a.), Peter V. d. J.( * Nürnberg 1487, ✝ ebd. 1528), von dem die figürl. Kleinplastik des Sebaldusgrabes, Statuetten und Plaketten stammen, und Hans V. (* Nürnberg um 1489, ✝ Eichstätt 8. 9. 1550), dessen Hauptwerk das Doppelgrab der Kurfürsten Joachim und Johann Cicero (1530) im Berliner Dom ist.
II Vịscher
[f-], Friedrich Theodor von (seit 1870), Schriftsteller und Philosoph, * Ludwigsburg 30. 6. 1807, ✝ Gmunden 14. 9. 1887; wurde 1837 Prof. in Tübingen, 1848 Abg. der Frankfurter Nationalversammlung; einflussreicher krit. Publizist; baute als Philosoph und Ästhet auf der Philosophie Hegels auf; verfasste u.a. eine Parodie auf Goethes »Faust II« (»Auch Einer«, R., 2 Bde., 1879) sowie Gedichte.