Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Virostatika
Virostatika[v-, lat.-grch.] Pl. (Virustatika), Arzneimittel, die das Eindringen von Viren in die Zellen oder die Virusvermehrung hemmen. Als körpereigene Substanz dient gentechnologisch gewonnenes Interferon-α zur Behandlung virusbedingter Leberentzündungen. Als Wirkstoff gegen Herpesinfektionen wird z. B. Aciclovir eingesetzt. Zur Behandlung von HIV-Infektionen eignen sich Hemmstoffe der reversen Transkriptase, z. B. Zidovudin. Durch die reverse Transkriptase wird die in Form von RNS vorliegende genet. Information der Immunschwächeviren (HIV) in DNS umgeschrieben. Weitere wichtige Wirkstoffe zur Behandlung von HIV-Infektionen und damit auch von Aids sind Protinaseinhibitoren, z. B. Saquinavir. Diese Substanzen, die stets gemeinsam mit Hemmstoffen der reversen Transkriptase verwendet werden, verhindern die Spaltung eines großen viralen Vorläuferproteins in funktionale kleinere Bruchstücke. Amantadin eignet sich zur Prophylaxe von Infektionen mit Grippeviren.
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