Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Virginia
Virginia[vɪr'dʒi:nia, engl. və'dʒɪnjə], Abk. Va., Bundesstaat im SO der USA, 110 792 km2, (1997) 6,67 Mio. Ew. (19,5 % Schwarze);
Hptst. ist Richmond, Sitz der Staatsuniv. in Charlottesville. V. reicht von der buchtenreichen, sandigen Küstenebene bis in die südöstl. Appalachen (Blue Ridge, Großes Appalachental, Alleghenygebirge). Die Bergzüge sind noch weitgehend bewaldet. Die Landwirtschaft erzeugt Tabak, Mais, Heu, Erdnüsse; bed. Milchviehhaltung; Bergbau (Kohle, Natursteine); führende Ind.zweige sind Schiffbau, elektrotechn., chem., Tabak verarbeitende Ind.; wichtige Wirtschaftsfaktoren sind die zivilen und militär. Behörden in Arlington (Pentagon) und Hampton sowie der Fremdenverkehr; Washington Dulles International Airport (40 km westlich von Washington).
Geschichte: Nach einem gescheiterten Ansiedlungsversuch auf Roanoke Island (1584-89) im Auftrag Sir W. Raleighs wurde V. 1607 (Gründung von Jamestown) erste engl. Kolonie in Nordamerika (Tabakanbau, ab 1619 Einfuhr afrikan. Sklaven). Seit 1624 Kronkolonie, spielte V. in der Unabhängigkeitsbewegung seit den 1760er-Jahren eine führende Rolle (u. a. Wirken von T. Jefferson, J. Madison, G. Washington; 1776 Annahme der Virginia Bill of Rights) und war einer der Gründerstaaten der USA. 1861 zählte V. zu den von der Union abgefallenen Südstaaten (einer der Hauptkriegsschauplätze im Sezessionskrieg); eine Ausnahme bildete der sklavenlose W des Landes, der sich 1863 zu einem neuen, der Union angehörenden Staat (West-V.) konstituierte. Nach Ausarbeitung einer neuen Verf. wurde V. 1870 wieder in die Union aufgenommen.
Literatur:
Billings, W. M.u. a.:Colonial V. A history. Millwood, N. Y., 1986.
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