Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Violine
Violine[v-, italien.] die, Abk. V (volkstümlich Geige) Diskantinstrument der modernen Streichinstrumentenfamilie vom Viola-da-Braccio-Typus, das sich Anfang des 16. Jh. aus älteren Streichinstrumenten (Rebec, Fidel, Lira da Braccio) entwickelte. Der in der Mitte eingezogene Resonanzkörper der V. besteht aus zwei leicht gewölbten Platten, der Decke aus Fichtenholz und dem Boden aus Ahornholz, die durch die Seitenwände (Zargen) miteinander verbunden sind. Zw. den beiden in die Decke eingeschnittenen f-förmigen Schalllöchern steht der zweifüßige Steg aus Hartholz. Der Hals aus Ahorn trägt das Griffbrett (Ebenholz) und den in die Schnecke auslaufenden Wirbelkasten mit den seitl. Stimmwirbeln. Mit ihnen werden die vier in Quinten gestimmten Saiten (g-d1-a1-e2) der V. gestimmt. Die Tonerzeugung erfolgt durch Streichen der Saiten mit einem in Obergriffhaltung geführten Bogen. Gelegentlich werden die Saiten auch gezupft (pizzicato). - Der Geigenbau hat im 16.-18. Jh. berühmte Schulen hervorgebracht, so die Schulen von Brescia (Gasparo da Salò, * 1540, ✝ 1609) und Cremona (A. Amati, A. Stradivari, G. A. Guarneri) sowie die Tiroler (J. Stainer) und Mittenwalder Schule (M. Klotz).
Literatur:
Kolneder, W.: Das Buch der V. Bau, Geschichte, Spiel, Pädagogik, Komposition. Zürich u. a. 51993.
V. u. Viola, Beiträge v. Y. Menuhin u. W. Primrose. A. d. Engl. Frankfurt am Main u. a. 21993.
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Ansicht: Violine