Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Vijayanagar
Vijayanagar[vidʒ-; Sanskrit »Stadt des Sieges«](Vijayanagara), ausgedehnte Ruinenstadt (UNESCO-Weltkulturerbe) beim heutigen Dorf Hampi im Bundesstaat Karnataka, S-Indien, am rechten Ufer der Tungabhadra; 1336 gegründete Hptst. des gleichnamigen Hindureiches, das innerhalb weniger Jahrzehnte (1370 Eroberung des südind. Sultanats Madurai, später der O-Küste) zum größten hinduist. Regionalreich in S-Indien aufstieg. Seinen polit. und kulturellen Höhepunkt erlebte das Reich von V. unter König Krishna Deva Raya (1509-29). 1565 erlitt das Heer V.s bei der Festung Talikota an der Krishna eine vernichtende Niederlage gegen die vereinigten Sultanate Zentralindiens; die Stadt wurde geplündert und zerstört. Mitgl. der Königsdynastie konnten noch bis 1614 Teile des Reiches halten. - Tempelarchitektur und Steinplastik der Stadt V. bilden den letzten Höhepunkt der traditionellen ind. Kunst. Zu den Überresten der Palastanlagen gehören Säulenhallen, Torbauten und Thronplattformen mit Reliefschmuck, das »Badehaus der Königin« und elf Elefantenstallungen, deren Kielbögen indoislam. Einfluss zeigen.
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Ansicht: Vijayanagar