Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Vierjahresplan
Vierjahresplan,von A. Hitler am 9. 9. 1936 verkündeter Wirtschaftsplan der nat.-soz. Reichsreg., der die Intensivierung der Kriegsvorbereitung markierte und die Wirtschaft dem Primat der Politik unterstellte. Er diente dem Ziel, durch eine weitgehende Selbstversorgung mit Rohstoffen Dtl. vom Ausland unabhängig zu machen; zugleich sollte die dt. Wirtschaft in vier Jahren »kriegsfähig«, die Wehrmacht »einsatzfähig« sein. Mit dem V. (VO vom 18. 10. 1936) wurde der die Politik der Rohstoffsicherung bisher kennzeichnende punktuelle Interventionismus durch gezielte Investitions- und Produktionslenkung (u. a. mit staatl. Preisbildung) ersetzt. Als Beauftragter für den V. erhielt H. Göring umfassende Vollmachten, die mit Erlass vom 18. 10. 1940 unter Anpassung an die Kriegsbedingungen für weitere vier Jahre verlängert wurden. Die angestrebte Autarkie, die sich v. a. auf Eisenerz, Mineralöle, Kautschuk und Textilien bezog, führte zwar zu einer Forcierung von Abbau und Veredelung eigener Rohstoffe und von Ersatzproduktionen (z. B. Buna, synthet. Treibstoff); sie wurde jedoch v. a. wegen Knappheit an Rohstoffen und Arbeitskräften - trotz Ausbeutung der Rohstoffvorräte der besetzten Länder und von Zwangsarbeitern - zu keinem Zeitpunkt erreicht.
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