Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Vidocq
Vidocq[vi'dɔk], François, frz. Abenteurer, * Arras 24. 7. 1775, ✝ Paris 11. 5. 1857; unstetes Leben als Soldat, Schausteller, Seemann und Krimineller, wurde mehrfach inhaftiert (darunter im Bagno von Brest), floh aber immer wieder (deshalb »König der Ausbrecher« gen.); tauchte 1799 in Paris als Kleiderhändler unter. Vom Verrat durch frühere Kumpane bedroht, verdingte er sich 1809 als Spion im Dienst des Polizeipräfekten von Paris, der V. nach 1811 zum Leiter einer aus ehem. Häftlingen rekrutierten Polizeibrigade machte, die mit großem Erfolg gegen die Kriminaliät vorging. 1827 abgelöst, 1832 erneut kurzzeitig Chef der Brigade de Sûreté; gründete danach ein privates Detektivbüro.
Seine Erinnerungen (»Mémoires«, 1828/29) vermitteln ein interessantes Zeitgemälde. Bekannt mit H. de Balzac und V. Hugo, war er Vorbild für literar. Gestalten (so für Jean Valjean in »Les misérables«).
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