Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Victoria
I Victoria[v-; nach der brit. Königin Viktoria], Gattung der Seerosengewächse mit zwei Arten im trop. Südamerika. Die bekannteste, im Amazonasgebiet heim. Art ist V. amazonica (V. regia) mit bis 2 m im Durchmesser erreichenden, kreisrunden Schwimmblättern und bis 6 cm hoch aufgebogenem Rand; Blüten 25-40 cm im Durchmesser, duftend, nur zwei Nächte geöffnet, beim ersten Erblühen weiß, beim zweiten Erblühen rot.
II Victoria
[v-], röm. Siegesgöttin (Nike); ihr Kult wurde Bestandteil des Kaiserkults.
III Victoria,
1) [vɪk'tɔ:rɪə], Bundesstaat von Australien, im SO des Kontinents, 227 600 km2, (1995) 4,487 Mio. Ew.; Hptst. ist Melbourne. V. hat Anteil an vier Großlandschaften: dem Murraybecken im N, dem südl. Bergland, der Great Dividing Range und der schmalen Küstenebene im O. Das Klima ist vorwiegend mediterran; Eukalyptuswald im Bergland. Vielseitige Landwirtschaft: Schafzucht, Mast- und Milchvieh, Getreideanbau, Obstbau im Murraybecken, Weinbau; Förderung von Braunkohle, Erdöl, Erdgas; die Ind. konzentriert sich um Melbourne, das auch wichtigster Hafen ist; internat. Flughafen in Tullamarine.
- Seit den 1830er-Jahren bes. von Tasmanien aus durch Europäer besiedelt (1835 Gründung von Melbourne); ab 1851 eine separate brit. Kolonie. Goldfunde (1851 bei Ballarat und Bendigo) lösten eine Masseneinwanderung (neben Europäern v. a. von Chinesen) aus. 1901 wurde V. Mitgl. des Austral. Bundes.
2) [vɪk'tɔ:rɪə], Hauptstadt der kanad. Provinz British Columbia, auf der SO-Seite der Insel Vancouver, 71 200 Ew. (Agglomeration: 287 900 Ew.); Univ.; Observatorium; Museen; Schiffbau, Fischkonserven-, Maschinen-, Holzind.; Hafen; Fremdenverkehr.
3) [viktor'ja], Hauptstadt der Seychellen, auf der Insel Mahé, 24 300 Ew.; Bischofssitz; Konsumgüterind.; Tiefwasserhafen; internat. Flughafen.
4) [vɪk'tɔ:rɪə], Zentrum und wirtsch. Mittelpunkt von Hongkong, 1,1 Mio. Ew.; Univ.; seit 1972 mit Kowloon auf dem Festland durch einen Unterwasserstraßentunnel verbunden.- Moderne Hochhausbauten der Banken und Handelskonzerne (u. a. Verwaltungsgebäude der Hongkong and Shanghai Banking Corporation von Sir N. R. Foster, 1979-86; »Drachenturm« der Bank of China [315 m hoch, Gesamthöhe mit Masten 367 m] einer der höchsten Wolkenkratzer der Erde, von I. M. Pei, 1982-89) prägen das Stadtbild und haben die alten Bauten der Kolonialzeit fast völlig verdrängt. Mit dem Hongkong Convention and Exhibition Centre (HKCEC) von dem Hongkonger Architekturbüro Wong & Ouyang und dem Chicagoer Architekturbüro SOM entstand 1986-88 eines der weltweit modernsten Kongresszentren und ein neues Wahrzeichen der Stadt.
IV Victoria
[vɪk'tɔ:rɪə], brit. Königin, Viktoria.
IV Victọria
[span. bɪk-], Tomás Luis de, span. Komponist, * Ávila um 1548, ✝ Madrid 27. 8. 1611; einer der bedeutendsten span. Vertreter der röm. Schule; schrieb 20 Messen, 44 Motetten, 34 Hymnen, Psalmen, Requiem.
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