Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Vicenza
Vicenza[vi'tʃɛntsa],
1) Provinz in Venetien, Italien, 2 722 km2, (1997) 773 100 Einwohner.
2) Hauptstadt von 1), am Bacchiglione, 107 900 Ew.; Bischofssitz; Museen und Theater; Textil-, chem., keram., Schuhind., Schmuckwarengewerbe; internat. Keramikausstellung; Fremdenverkehr.- Kirche Santi Felice e Fortunato (10. und 12. Jh.) mit Bodenmosaik (4. Jh.) und Märtyrerkapelle (5. Jh.) des frühchristl. Vorgängerbaus, roman. Krypta (um 1000) und Campanile (v. a. 14. Jh.); Dominikanerkirche Santa Corona (1261 und 15./16. Jh.; mehrfach restauriert); Franziskanerkirche San Lorenzo (1280 bis 1344); Dom (im Kern 15./16. Jh., über frühchristl. Vorgängerbau); Wohnbauten des 15. Jh. (Palazzo Da Schio, Casa Longhi u. a.). Das Stadtbild (UNESCO-Weltkulturerbe) ist geprägt von den Bauten A. Palladios: Basilica (1549-1617), Palazzo Chiericati (seit 1551), Loggia del Capitano (1571 von Palladio begonnen, aber nur zur Hälfte vollendet), Teatro Olimpico (seit 1580), nahe der Stadt die Villa »La Rotonda« (1566/67 ff.) und die Villa Valmarana dei Nani (1669 ff., mit Fresken von G. B. und G. D. Tiepolo).- V., das röm. Vicetia, gehörte seit dem 10. Jh. der Mark Verona an, im 12. Jh. freie Kommune und Mitgl. des Lombardenbunds. 1236 wurde es von Ezzelino da Romano zerstört und blieb bis 1259 unter dessen Herrschaft; seit 1311 stand es unter der Herrschaft Veronas; kam 1404 zu Venedig.
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