Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Vernichtungslager
Vernichtungslager,von der SS ab Herbst 1941 entweder neu oder durch Erweiterung bestehender Konzentrationslager (KZ) eingerichtete Lager im besetzten Polen, die - im Unterschied zu den KZ - der systemat. Ermordung der europ. Juden dienten, in denen aber auch viele Menschen nichtjüd. Herkunft ums Leben kamen.
V. entstanden im Rahmen der geheimen »Endlösung der Judenfrage« (Holocaust) in Culm (poln. Chełmno; ab Herbst 1941), in Bełżec (bei Zamość; ab Nov. 1941), in Sobibór (ab März 1942) und Treblinka (ab Mai/Juni 1942); Auschwitz (KZ ab 1940, V. ab 1941) und Lublin-Majdanek (KZ ab Dez. 1941, V. ab Herbst 1942) waren dagegen Arbeitslager und V. zugleich. - Mit dem Vorrücken der sowjet. Armee wurden, um die Spuren der industriemäßig betriebenen Massenvernichtung (zunehmend perfektionierte Ermordung durch das Giftgas »Zyklon B« [Blausäure]; z. T. auch Tod durch Massenerschießungen, sadist. Quälereien, Seuchen, Hunger; daneben Zwangsarbeit) zu beseitigen, ab 1943 (zuletzt in Auschwitz ab Nov. 1944) die Tötungen eingestellt, die Vernichtungsanlagen zerstört und die V. unter erhebl. Verlusten evakuiert. Insgesamt kam in den V. mehr als die Hälfte der 6 Mio. Opfer der nat.-soz. Judenverfolgung ums Leben, der überwiegende Teil der Opfer (in Culm/Chełmno 152 000, in Bełżec mindestens 390 000, in Sobibór 250 000, in Treblinka 974 000, in Lublin-Majdanek um 250 000, in Auschwitz-Birkenau etwa 1 Mio., Angaben schwankend).
▣ Literatur:
E. Kogon. Nat.-soz. Massentötungen durch Giftgas, hg. v. Frankfurt am Main 7.-8. Tsd. 1989.
⃟ Dimension des Völkermords. Die Zahl der jüd. Opfer des Nationalsozialismus, hg. v. W. Benz. München 1996.
Vernichtungslager,von der SS ab Herbst 1941 entweder neu oder durch Erweiterung bestehender Konzentrationslager (KZ) eingerichtete Lager im besetzten Polen, die - im Unterschied zu den KZ - der systemat. Ermordung der europ. Juden dienten, in denen aber auch viele Menschen nichtjüd. Herkunft ums Leben kamen.
V. entstanden im Rahmen der geheimen »Endlösung der Judenfrage« (Holocaust) in Culm (poln. Chełmno; ab Herbst 1941), in Bełżec (bei Zamość; ab Nov. 1941), in Sobibór (ab März 1942) und Treblinka (ab Mai/Juni 1942); Auschwitz (KZ ab 1940, V. ab 1941) und Lublin-Majdanek (KZ ab Dez. 1941, V. ab Herbst 1942) waren dagegen Arbeitslager und V. zugleich. - Mit dem Vorrücken der sowjet. Armee wurden, um die Spuren der industriemäßig betriebenen Massenvernichtung (zunehmend perfektionierte Ermordung durch das Giftgas »Zyklon B« [Blausäure]; z. T. auch Tod durch Massenerschießungen, sadist. Quälereien, Seuchen, Hunger; daneben Zwangsarbeit) zu beseitigen, ab 1943 (zuletzt in Auschwitz ab Nov. 1944) die Tötungen eingestellt, die Vernichtungsanlagen zerstört und die V. unter erhebl. Verlusten evakuiert. Insgesamt kam in den V. mehr als die Hälfte der 6 Mio. Opfer der nat.-soz. Judenverfolgung ums Leben, der überwiegende Teil der Opfer (in Culm/Chełmno 152 000, in Bełżec mindestens 390 000, in Sobibór 250 000, in Treblinka 974 000, in Lublin-Majdanek um 250 000, in Auschwitz-Birkenau etwa 1 Mio., Angaben schwankend).
▣ Literatur:
E. Kogon. Nat.-soz. Massentötungen durch Giftgas, hg. v. Frankfurt am Main 7.-8. Tsd. 1989.
⃟ Dimension des Völkermords. Die Zahl der jüd. Opfer des Nationalsozialismus, hg. v. W. Benz. München 1996.