Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Vergil
Vergil[v-], Publius Vergilius Maro, röm. Dichter, * Andes (heute Pietole, bei Mantua) 15. 10. 70 v. Chr., ✝ Brundisium (heute Brindisi) 21. 9. 19 v. Chr.; wurde in Rom, wo er Rhetorik studierte, durch die Neoteriker (röm. Dichtergruppe der klass. Zeit, Hauptvertreter G. V. Catull) zu ersten dichter. Versuchen angeregt. Etwa im Jahre 39 bildete sich der Dichterkreis um Maecenas, dem V. bis zum Ende seines Lebens angehörte. Die Jahre fruchtbarer literar. Arbeit verbrachte er meist zurückgezogen in Neapel oder auf Sizilien. Sein in Auseinandersetzung mit den Epen Homers entstandenes Heldenepos »Aeneis« (12 Bücher, 29-19 v. Chr.) wurde zum Nationalepos der Römer, es schildert in 12 Büchern die Irrfahrten des Äneas, seine Liebe zu Dido und die Ansiedlung in Italien, wobei die Bücher 5-8 dem Glanz des Augusteischen Zeitalters gewidmet sind. Als Klassiker der Antike gelten auch die 42-39 v. Chr. entstandenen zehn Idyllen »Bucolica« (Hirtengedichte), auch »Eclogae« (Ausgewählte Gedichte) gen., sowie die Lehrdichtung über die Arbeit der italien. Bauern »Georgica« (Gedichte vom Landbau, 4 Bücher, 39-29 v. Chr.). Vorbildhaft für die lat. Dichtung wirkte sein Werk in karoling. Zeit, im Hoch- und Spät-MA. (Dante) und während der italien. Renaissance (T. Tasso).
Literatur:
Giebel, M.: V. Reinbek 13.-15. Tsd., 31994.
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