Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Vereinigungskirche
Ver|einigungskirche(Unification Church International, auch Mun-Kirche, Kurz-Bez. für Gemeinschaft vom Heiligen Geist für die Vereinigung der Weltchristenheit), 1954 in Seoul von dem Koreaner San Myung Mun (* 1920) gegr. neureligiöse Bewegung. Kernpunkt der ihr zugrunde liegenden Lehre, in der Elemente der taoist. Kosmologie, der korean. Volksreligion und des Christentums miteinander verbunden sind, ist das »Göttl. Prinzip«, die Offenbarung Muns. Ziel ist die Wiederherstellung der urspr. als vollkommen angenommenen, jedoch durch die Sünde zerstörten Welt in einem neuen, durch die endgültige Herrschaft Gottes geprägten Zeitalter, das mit der Sendung Muns als des 2. Messias (nach Jesus Christus) beginnt. Hauptfeind der »großen Mission« ist Satan, dessen Wirken Mun v. a. im Kommunismus sieht. Im Ehepaar Mun sehen die Mun-Anhänger ihre »wahren Eltern«, deren »sündlos-vollkommene Ehe« eine neue Weltfamilie begründet habe, in die sie als von Mun ausgewählte Paare im Rahmen aufwendig inszenierter öffentl. Segnungen (»Massenhochzeiten«) aufgenommen werden. Die Mitgl.-Zahl der V. wird auf weltweit etwa 200 000 (in Dtl. max. 1 000) geschätzt; Eigenangaben nennen 2 Mio. Nach 1990 wurde die V. im großen Umfang in O-Europa (bes. in Russland) tätig.
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