Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Verdun-sur-Meuse
Verdun-sur-Meuse[vɛr'dœ̃ syr 'mø:z], Stadt im Dép. Meuse, Lothringen, Frankreich, an der Maas und am Canal de l'Est; 21 500 Ew.; Kriegs- und Städt. Museum; Textil-, Druckind., Herstellung von Süßwaren und Likör.- Kathedrale Notre-Dame (über Vorgängerbau von 1047, 1147 geweiht, im 14. und 18. Jh. verändert) mit got. Kreuzgang, Bischofspalais (18. Jh.), Princerie (1525, heute Städt. Museum), Hôtel de Ville (1623, heute Kriegsmuseum), altes Stadttor (14. Jh.), Zitadelle, Tore und Bastionen der Festung von Vauban. Im N der Stadt vor der Porte Saint-Paul eine Plastik von Rodin.- V., kelt. Verodunum (»starke Festung«), seit dem 4. Jh. Bischofssitz, wurde in fränk. Zeit überregionaler Handelsplatz. Im Vertrag von V. (843) teilte Kaiser Lothar I. das Karolingerreich mit seinen beiden Brüdern. V. kam zunächst zum Mittelreich, 880 zum Ostfränk. und damit später zum Hl. Röm. Reich, im 13. Jh. Reichsstadt. 1552 übertrugen die dt. prot. Fürsten dem frz. König das Reichsvikariat über V.; Vauban baute die Stadt zur Festung aus (erneuert nach 1871).
Die Schlacht um V. (Febr.-Dez. 1916) war die blutigste und verlustreichste Materialschlacht des Ersten Weltkrieges (rd. 700 000 Tote, Verwundete, Vermisste und Gefangene); sie wurde zum Symbol der verfehlten »Ausblutungsstrategie« des Chefs des dt. Generalstabs, General E. von Falkenhayn, und der frz. Widerstandskraft (Rückeroberung der Forts Douaumont und Vaux).
Literatur:
Werth, G.: 1916, Schlachtfeld Verdun. Europas Trauma. Berlin 1994.
Denizot, A.: Verdun 1914-18. Paris 1996.
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