Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Verbrauchskoagulopathie
Verbrauchskoagulopathie,zur Gruppe der hämorrhag. Diathesen (Blutungsübel) gehörende Blutgerinnungsstörung; sie besteht in einer zunächst stark erhöhten Gerinnungsneigung des Blutes in den Gefäßen mit Bildung von Mikrothromben, wodurch es zu einem zunehmendem Verbrauch von Blutplättchen (Thrombozyten) und Gerinnungsfaktoren kommt, der durch eine gleichzeitige Steigerung der Fibrinolyse verstärkt wird. Dieser Prozess geht zunehmend in eine starke Blutungsneigung über, wenn die Produktion der Gerinnungsfaktoren den Bedarf nicht mehr decken kann. Zu den Ursachen der V. gehören starke Blutungen, bes. im Zusammenhang mit einer Geburt (Fehlgeburt u. a.), Störungen der Mikrozirkulation infolge Schocks, Hämolyse (z. B. bei Schlangenbiss) oder infolge bösartiger Neubildungen (akute Leukämie u. a.). Die Behandlung besteht in der Zufuhr von Fibrinolytika bei gleichzeitigem Ersatz von Thrombozyten und Gerinnungsfaktoren.
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