Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Velde
I Vẹlde [v-], van de, niederländ. Malerfamilie. Ihre bedeutendsten Mitgl. sind der Marinemaler Willem d. J. (getauft Leiden 18. 12. 1633, ✝ London 6. 4. 1707), seit 1672 in London tätig, der meist Kriegsschiffe, auch Seeschlachten darstellte und meisterhaft die Meeresstimmungen erfasste, und sein Bruder Adriaen (getauft Amsterdam 30. 11. 1636, begraben ebd. 21. 1. 1672), der v. a. weite Flachlandschaften mit tiefem Horizont malte.
II Vẹlde
[v-],
1) Henry van de, belg. Architekt, * Antwerpen 3. 4. 1863, ✝ Zürich 25. 10. 1957; 1902 wurde er nach Weimar berufen, wo er 1907-14 die Kunstgewerbeschule leitete; 1907 Mitbegründer des Dt. Werkbundes; seit 1926 in Brüssel tätig, ab 1947 lebte er in der Schweiz. Mit seiner Forderung nach Funktions- und Materialgerechtigkeit und der Verbindung von Kunst und Handwerk wurde V. zum führenden Künstler und Theoretiker des Jugendstils. Zu seinen Hauptwerken zählen sein eigenes Haus und dessen gesamte Einrichtung in Uccle bei Brüssel (1892-95), die Innenausstattung des Folkwang-Museums in Hagen (1900-02, nach Essen versetzt), das Werkbundtheater in Köln (1914; abgebrochen). Die Bauten seiner Spätzeit sind von klarer Sachlichkeit (Universitätsbibliothek Gent, 1935-40; Museum Kröller-Müller, Otterloo, 1935-38, Anbau 1953 eröffnet).
2) Theodo(o)r Hendrik van de, niederländ. Frauenarzt und Sexualforscher, * Leeuwarden 12. 2. 1873, ✝ (Flugzeugabsturz) 27. 4. 1937; versuchte, phys. und psych. Störungen in Ehebeziehungen zu behandeln. Von seinen Werken wurde bes. »Die vollkommene Ehe« (1926) zu einem Welterfolg.
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