Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Veitstanz
Veitstanz[f-; nach dem hl. Veit] (Chorea), Gehirnerkrankung mit unwillkürl., raschen Bewegungen der Muskulatur, v. a. an Armen und Beinen, die im Schlaf meist unterbleiben. Die Chorea minor, die fast ausschl. im Kindesalter (v. a. zw. dem 6. und 13. Lebensjahr; im Anschluss an Streptokokkeninfektionen) auftritt und vorwiegend Mädchen befällt, heilt meist nach Wochen vollständig ab; sie neigt jedoch zu Rückfällen. Die Chorea major (Chorea Huntington) ist eine dominant vererbbare unheilbare Erkrankung des Zentralnervensystems mit Zelluntergang im Streifenhügel des Endhirns und in der Stirnhirnrinde. Als Ursache wird auch eine Störung des Neurotransmitterstoffwechsels diskutiert. Symptome des zw. dem 30. und 50. Lebensjahr beginnenden Leidens sind neben den Bewegungsstörungen zunehmender körperl. Verfall und Intelligenzminderung bis zur Demenz.
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