Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Vega Carpio
Vega Cạrpio[span. 'beɣa -], Lope Félix de, span. Schriftsteller, * Madrid 25. 11. 1562, ✝ ebd. 27. 8. 1635; war zeitweilig Soldat und nahm 1588 an der Expedition der Armada teil, wegen seiner Liebesaffären 1588-96 aus Madrid verbannt, wurde nach dem Tod seiner zweiten Frau 1614 Priester, 1616 apostol. Protonotar (Notar im Dienst der Röm. Kirche), 1627 Johanniterritter. Von den 1 500 Comedias, Autos und Entremeses, die er verfasst haben soll, ist etwa ein Drittel erhalten. Dem span. Kunstdrama, der Comedia, gab er mit der Mischung ernster, oft trag. Bestandteile und kom. Szenen, der Einteilung in drei (statt fünf oder vier) Akte, den Figuren der ihre Herrschaft parodierenden Diener und Dienerinnen das endgültige Gepräge. Zu den heute noch gespielten Stücken gehören »Die kluge Närrin« (1617), »Fuente Ovejuna« (auch u. d. T. »Loderndes Dorf«, 1619), »Der Ritter vom Mirakel« (1621) und »Der beste Richter ist der König« (1635). V. C. schrieb auch Lyrik (Romanzen, italien. Formen) sowie Epen und Schäferromane (»Arkadien«, 1598) nach italien. Vorbild.
Literatur:
Fries, F. R.: L. de V. Frankfurt am Main 1979.
Küpper, J.: Diskurs-Renovatio bei L. de V. u. Calderón. Untersuchungen zum span. Barockdrama. Tübingen 1990.
Eglseder, A.: Der Arte Nuevo von L. de V. Frankfurt am Main u. a. 1998.
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