Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Vatikanische Konzile
Vatikanische Konzile,die nach ihrem Tagungsort (Vatikan) ben. Konzile der kath. Kirche; gelten nach kath. Kirchenverständnis als ökumen. Konzile. Das 1. Vatikan. Konzil (8. 12. 1869 bis 18. 7. 1870 [danach unterbrochen und auf unbestimmte Zeit vertagt]) wurde von Papst Pius IX. einberufen. Sein Ziel war v. a. eine Stellungnahme gegen die »Irrtümer« der Zeit (Rationalismus, Pantheismus, Liberalismus) und die Festigung der Stellung des Papstes (Primat) in der Gesamtkirche. Die Entscheidung des Konzils, nach der der Primat des Papstes dessen Unfehlbarkeit in Lehrfragen einschließt, führte zur Abspaltung der Altkatholiken. Das 2. Vatikan. Konzil wurde am 11. 10. 1962 von Papst Johannes XXIII. eröffnet und am 8. 12. 1965 durch Papst Paul VI. feierlich beschlossen. Sein Ziel war die grundlegende Reform des kirchl. Lebens (Liturgie, Rolle der Bischöfe, Stellung der Laien) im Geist des Aggiornamento, verbunden mit der »Öffnung« der Kirche zur modernen Welt und der Neubestimmung ihres Verhältnisses zu den anderen christl. Kirchen (Ökumenismus) und den nichtchristl. Religionen.
Literatur:
Kasper, W.: Kirche - wohin gehst du? Die bleibende Bedeutung des II. V. K. Paderborn 1987.
Schatz, K.: Vaticanum I, auf 3 Bde. ber. Paderborn u. a. 1992 ff.
Aufbruch des Zweiten V. K. heute, hg. v. J. Kremer. Innsbruck u. a. 1993.
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