Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Vanadium
Vanadium[nach dem Beinamen Vanadis der altnord. Göttin Freyja] das, chem. Symbol V, Element aus der fünften Nebengruppe des Periodensystems der chem. Elemente; Ordnungszahl 23, relative Atommasse 50,9415, Dichte 6,092 g/cm3, Schmelzpunkt 1 919 ºC, Siedepunkt 3 400 ºC. V. ist ein stahlgraues Metall, von großer Härte, widerstandsfähig gegenüber starken Säuren und wässrigen Alkalilaugen. An der Luft ist V. beständig, es wird jedoch oberhalb 300 ºC merklich oxidiert; beim Erhitzen im Sauerstoffstrom verbrennt es unter Bildung von V.-Pentoxid, V2O5. - Wichtige V.-Minerale sind v. a. Carnotit, Descloizit und Vanadinit. V. tritt nur selten angereichert auf, meist ist es in geringen Mengen ein Begleiter von Eisenerzen (bes. Titanomagnetiterzen); geringe Gehalte von V. finden sich ferner in Erdölen und Kohlen sowie in Bauxiten und Phosphatlagerstätten. Wichtigster Rohstoff für die V.-Gewinnung sind Titanomagnetiterze, daneben auch Rückstände der Erdölverarbeitung (bes. Kesselrückstände und Flugaschen aus Kraftwerken). V. wird aus V.-Pentoxid aluminothermisch und in Form von Ferro-V. (Ferrovanadin) dargestellt, das v. a. als Legierungszusatz für Stahl verwendet wird. Es zählt zu den für Säugetiere und den Menschen lebensnotwendigen Spurenelementen; in geringen Mengen ist V. auch in Pflanzen enthalten. Toxikolog. Bedeutung haben v. a. vanadiumhaltige Stäube, die zur Reizung der Atemwege führen können. - Von den Verbindungen findet V.-Pentoxid, V2O5, ein orangefarbenes Pulver, Anwendung als Oxidationskatalysator (u. a. bei der Schwefelsäuredarstellung); mit Basen bildet es Salze, die Vanadate, die sich von der (in freiem Zustand nicht bekannten) Orthovanadiumsäure, H3VO4, ableiten. Vanadiumoxide und Vanadiumsalze werden als Pigmente u. a. für Druckfarben und keram. Farben verwendet.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Vanadium