Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Vadjrajana
Vadjrajana[vadʒ-, Sanskrit »Diamantfahrzeug«] das (Mantrajana), Bez. für den tantr. Buddhismus, eine esoter. Spätform, die sich um 500 n. Chr. von Indien ausgehend aus dem Mahajana entwickelte. Er beruht auf der Praxis von »liebendem Mitgefühl«, deren Quelle im höchsten Erleuchtungsbewusstsein (Bodhicitta) und in der Erkenntnis aller Phänomene, Gedanken und Handlungen als »Leerheit« (Shunyata) liegt. Die Schriften des V. sind die Tantras (Tantrismus). Angestrebt wird die schnelle Sublimierung des Menschen in seiner Gesamtheit. Dazu werden spezielle Meditationsmethoden und eine Verbildlichung der Lehrinhalte benutzt. Hl. Silben (Mantras) und symbol. Handhaltungen (Mudras) sind dem Gläubigen Mittel, in die Einheit mit dem Göttlichen einzutauchen und die Heilswirksamkeit der in Mandalas versinnbildlichten göttl. Kräfte zu erfahren. Meditative Techniken sollen die Aktivierung feinstoffl. Energiezentren (Chakras) im Körper ermöglichen. Das V. bildet die philosoph. Basis des Lamaismus.
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