Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
ungarische Musik.
ụngarische Musik.Der ungar. Volksmusik liegt im ältesten einstimmigen Volkslied die halbtonlose Fünftonleiter (Pentatonik) zugrunde. Eine jüngere Schicht zeigt eine siebenstufige Skala. Die Kunstmusik beginnt mit gregorian. Gesängen sowie volkssprachl. Epik und dem Wirken ausländ. Musiker am Königshof (um 1000). Mittel- und westeurop. Einwanderer (seit dem 12. Jh.) brachten ihre Musik mit; vermittelt durch fahrende Sänger sind seit Ende des 15. Jh. ungar. Tänze (Ungaresca) Bestandteil des gesamteurop. Repertoires. Während der türk. Herrschaft (seit 1526) lebten bes. im österr. Teil »Historiengesänge« (Reimchroniken, polit. Lieder) weiter; sie fanden 1690-1711 in den »Kurutzenliedern« ihre Fortsetzung. Seit etwa 1750 erscheint der meist von Roma gespielte Verbunkos; er und seine Abzweigungen in Csárdás, städt. Lied, Freiheits- und Studentenlied bilden einen volkstüml. Stil, der von 1790 bis ins 20. Jh. als typisch ungarisch galt. Im 19. Jh. schufen F. Liszt, M. Mosonyi und F. Erkel eine nationale u. M. romant. Prägung. Im 20. Jh. bestimmten Z. Kodály und B. Bartók die Musikentwicklung; sie griffen in ihren Kompositionen auf die ursprüngl. Bauernmusik zurück. Kodálys System (M. Seiber, A. Doráti, S. Veress u. a., zahlr. Schüler) schuf mit Chorbewegung und Musikschulen bes. seit 1945 die Grundlage der neuen ungar. Musikkultur. Bed. Vertreter der zeitgenöss. Musik sind u. a. G. Kurtág, G. Ligeti, E. Petrovics, S. Szokolay, I. Láng, Z. Durkó, P. Eőtvős, R. Wittinger und Z. Kocsis.
▣ Literatur:
Króo, G.: U. M. - gestern u. heute. A. d. Ungar. Budapest 1980.
⃟ Balázs, I.: Musikführer durch Ungarn. A. d. Ungar. Budapest 1991.
⃟ Dobszay, L.: Abriß der ungar. Musikgeschichte. A. d. Ungar. Budapest 1993.
ụngarische Musik.Der ungar. Volksmusik liegt im ältesten einstimmigen Volkslied die halbtonlose Fünftonleiter (Pentatonik) zugrunde. Eine jüngere Schicht zeigt eine siebenstufige Skala. Die Kunstmusik beginnt mit gregorian. Gesängen sowie volkssprachl. Epik und dem Wirken ausländ. Musiker am Königshof (um 1000). Mittel- und westeurop. Einwanderer (seit dem 12. Jh.) brachten ihre Musik mit; vermittelt durch fahrende Sänger sind seit Ende des 15. Jh. ungar. Tänze (Ungaresca) Bestandteil des gesamteurop. Repertoires. Während der türk. Herrschaft (seit 1526) lebten bes. im österr. Teil »Historiengesänge« (Reimchroniken, polit. Lieder) weiter; sie fanden 1690-1711 in den »Kurutzenliedern« ihre Fortsetzung. Seit etwa 1750 erscheint der meist von Roma gespielte Verbunkos; er und seine Abzweigungen in Csárdás, städt. Lied, Freiheits- und Studentenlied bilden einen volkstüml. Stil, der von 1790 bis ins 20. Jh. als typisch ungarisch galt. Im 19. Jh. schufen F. Liszt, M. Mosonyi und F. Erkel eine nationale u. M. romant. Prägung. Im 20. Jh. bestimmten Z. Kodály und B. Bartók die Musikentwicklung; sie griffen in ihren Kompositionen auf die ursprüngl. Bauernmusik zurück. Kodálys System (M. Seiber, A. Doráti, S. Veress u. a., zahlr. Schüler) schuf mit Chorbewegung und Musikschulen bes. seit 1945 die Grundlage der neuen ungar. Musikkultur. Bed. Vertreter der zeitgenöss. Musik sind u. a. G. Kurtág, G. Ligeti, E. Petrovics, S. Szokolay, I. Láng, Z. Durkó, P. Eőtvős, R. Wittinger und Z. Kocsis.
▣ Literatur:
Króo, G.: U. M. - gestern u. heute. A. d. Ungar. Budapest 1980.
⃟ Balázs, I.: Musikführer durch Ungarn. A. d. Ungar. Budapest 1991.
⃟ Dobszay, L.: Abriß der ungar. Musikgeschichte. A. d. Ungar. Budapest 1993.