Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Urwald
Urwald,im Gegensatz zum Wirtschaftswald der von Menschen nicht oder wenig beeinflusste Wald der versch. Vegetationszonen der Erde. U. ist heute nur noch in begrenzter, in den einzelnen Vegetationszonen unterschiedl. Ausdehnung vorhanden. Durch Rodung (zur Gewinnung landwirtsch. Nutzflächen) und Raubbau an Nutzhölzern sind bes. in dicht besiedelten Gebieten (S-, SO- und O-Asien, Mittel- und S-Europa, später auch Nordamerika) die ursprüngl. Wälder schon früh zerstört und durch eine artenärmere Sekundärvegetation (z. B. Macchie, Garrigue, Kultursteppe) ersetzt worden, in vielen Gebieten verbunden mit Verarmung und Erosion des Bodens. Seit 200 Jahren werden auch der schwer zugängl. Regenwald der inneren Tropen (mit bes. tief greifenden negativen ökolog. Folgen) und der boreale Nadelwald des nordamerikan. Kontinents und Eurasiens großflächig ausgebeutet. In neuerer Zeit versucht man, durch Schaffung von Reservaten noch vorhandene U.-Bestände zu schützen.
Literatur:
Meuthen, D.u. Wolf, G.: Naturwaldreservate. Köln 1991.
Leibundgut, H.: Europ. Urwälder. Wegweiser zur naturnahen Waldwirtschaft. Bern u. a. 1993.
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Ansicht: Urwald