Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Unterwasserarchäologie
Unterwasser|archäologie, Zweig der Archäologie, der sich v. a. mit archäolog. Forschungen auf dem Meeresgrund befasst, jedoch auch Unterwasseruntersuchungen versunkener Landstriche und Städte, von Binnenseen und Flüssen mit einbezieht. Das Hauptinteresse gilt Wracks gesunkener Schiffe, aus denen die meisten und bedeutendsten Funde stammen. Zu den Aufgaben der U. gehören neben der Bergung von Objekten auch Grabung, Kartierung und Fotografieren. Den eingesetzten Tauchern stehen an techn. Hilfsmitteln u. a. Echolote, Schlammpumpen und Unterwasserfernsehgeräte zur Verfügung. Wegen der Lagerung unter Wasser haben sich organ. Materialien wie Holz und textile Stoffe (Schiffstaue) gut erhalten. Die geborgenen Gegenstände bedürfen meist einer sofortigen Konservierung an Land. Bekannt sind u. a. die Funde der Frachtschiffe des Altertums und der Antike vor Ulu Burun (westlich von Myra), S-Türkei (14. Jh. v. Chr.), beim Kap Gelidonya, SW-Türkei (um 1200 v. Chr.), vor Kyrenia, Zypern (4. Jh. v. Chr.), und Yassɪ Ada bei Bodrum, SW-Türkei (7. Jh. n. Chr.) sowie eines karthag. Kriegsschiffes vor Marsala, Sizilien (241 v. Chr. gesunken), das rekonstruiert wurde (Museum von Marsala).
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