Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Untergrundbahn
Untergrundbahn(U-Bahn), elektr. Schienenbahn mit eigenem Streckennetz zur Personenbeförderung in Großstädten. Außer im Tunnel fahren U. auch ebenerdig oder aufgeständert als Hochbahn (z. B. Berlin, Hamburg). U. können bis zu 40 000 Reisende je Stunde und Richtung bei Zugfolgezeiten von nur 90 s befördern. Die Leistungsfähigkeit hängt wesentlich vom raschen Fahrgastwechsel in den Stationen ab. Dazu tragen stufenlose Übergänge zw. Bahnsteig und Wagenboden sowie hinreichend viele Einstiegstüren bei. U. werden meist mit Triebzügen auf Normalspur (1 435 mm) betrieben. Sie nehmen den Fahrstrom i. d. R. mit 600 bis 1 000 V Gleichspannung von seitl. Stromschienen ab. U. erreichen Höchstgeschwindigkeiten von 80 bis 100 km/h und haben im Vergleich zu S-Bahnen, die als Eisenbahnen gelten, größere Längsneigung, in Gleisen und Weichen engere Bogenhalbmesser, geringeres Zuggewicht, eingeschränktes Lichtraumprofil und daher auch kleinere Wagen mit niedrigeren Radsatzlasten. Die Zugfolge wird meist durch Selbstblock geregelt und von einer Betriebsleitstelle überwacht. Z. T. fahren U. computergesteuert ohne Triebwagenführer. Die U.-Tunnel liegen 10 bis 70 m tief unter Straßen, Flüssen, kreuzenden Strecken und Gebäuden. -In Paris, Moskau und Budapest wird die U. als Metro bezeichnet. - Die erste U. wurde 1890 in London in Betrieb genommen.
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Ansicht: Untergrundbahn