Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Universalienstreit
Universali|enstreit,Bez. für die seit Boethius offene Frage nach dem Wirklichkeitsgehalt der Allgemeinbegriffe (Universalien) im Verhältnis zur Realität der Einzeldinge. Als hauptsächl. Positionen werden vertreten: 1) der Idealismus (radikaler Begriffsrealismus), der den Allgemeinbegriffen eine von der des Einzeldings versch. Realität in den Ideen zuspricht (Platoniker u. a.); 2) der (gemäßigte) Realismus (Konzeptualismus), der den Allgemeinbegriffen objektive Gültigkeit zuerkennt (Thomas von Aquin); 3) der Nominalismus, der den Allgemeinbegriffen als bloß zusammenfassenden Worten keinerlei Wirklichkeit zugesteht (P. Abälard, W. von Ockham u. a.). Im Zusammenhang mit dem Grundlagenstreit der modernen Mathematik und Logik erfuhr der U. eine Wiederbelebung.
Universali|enstreit,Bez. für die seit Boethius offene Frage nach dem Wirklichkeitsgehalt der Allgemeinbegriffe (Universalien) im Verhältnis zur Realität der Einzeldinge. Als hauptsächl. Positionen werden vertreten: 1) der Idealismus (radikaler Begriffsrealismus), der den Allgemeinbegriffen eine von der des Einzeldings versch. Realität in den Ideen zuspricht (Platoniker u. a.); 2) der (gemäßigte) Realismus (Konzeptualismus), der den Allgemeinbegriffen objektive Gültigkeit zuerkennt (Thomas von Aquin); 3) der Nominalismus, der den Allgemeinbegriffen als bloß zusammenfassenden Worten keinerlei Wirklichkeit zugesteht (P. Abälard, W. von Ockham u. a.). Im Zusammenhang mit dem Grundlagenstreit der modernen Mathematik und Logik erfuhr der U. eine Wiederbelebung.