Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Unitarier
Unitari|er[zu lat. unitas »Einheit«], bes. im angelsächs. Sprachraum Bez. für prot. Gruppen, die im Sinne der Antitrinitarier und Sozinianer die Trinitätslehre ablehnen und stattdessen die Einheit Gottes betonen. Die U. vertreten ein liberal-rationalist., ethisch-humanist. Christentum. Verbreitung fand der Unitarismus bes. in Siebenbürgen, England und in den USA. In Siebenbürgen konnten sich die U. bereits im 16. Jh. als Kirche konstituieren (heute rd. 100 000 Mitgl.); in England breitete sich der Unitarismus seit dem 17. Jh. aus; in den USA war er v. a. im 19. Jh. einflussreich und zählt heute etwa 200 000 Mitgl. (»Unitarian Universalist Association«). - Die U. in Dtl. (»Dt. U. Religionsgemeinschaft«; nach Eigenangaben rd. 10 000 Mitgl.) betrachten sich als »Nichtchristen« und vertreten eine monistisch-pantheist. Weltanschauung, wobei sie deren Kontrast zum »oriental. Dualismus« des Christentums als einer dem »europ. Menschen« angeblich fremden Lehre hervorheben.
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