Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Ungarndeutsche
Ụngarndeutsche,die heute zw. Ungar. Mittelgebirge und Donau ansässige deutschstämmige Bev.gruppe; zw. 200 000 und 240 000; größte ethn. Minderheit in Ungarn, nur noch z. T. mit Dt. als Muttersprache.
Geschichte: Nach den Ansiedlungen dt. Bergleute und Siedler (»Sachsen«) im 12. Jh. in Siebenbürgen und in der Zips entstanden im 17./18. Jh. nach den Türkenkriegen im habsburg. Ungarn mehrere Siedlungsgebiete von zumeist aus SW-Dtl. stammenden dt. Siedlern (daher »Donauschwaben«) sowie im 19. Jh. an der ehem. Militärgrenze in Bosnien (Deutsche). Von den (1941) in Ungarn lebenden etwa 477 000 Deutschen waren bis 1944 rd. 80 000 weggezogen; 65 000 wurden 1944/45 zur Zwangsarbeit in die UdSSR verschleppt, weitere 170 000 1945-46 enteignet (Bodenreform) und vertrieben. Seit Ende der 1980er-Jahre verstärkt um Wahrung der nat. und kulturellen Identität bemüht, wurde den U. per Gesetz 1994 kommunale Selbstverwaltung und eine eigene polit. Vertretung gewährt.
Ụngarndeutsche,die heute zw. Ungar. Mittelgebirge und Donau ansässige deutschstämmige Bev.gruppe; zw. 200 000 und 240 000; größte ethn. Minderheit in Ungarn, nur noch z. T. mit Dt. als Muttersprache.
Geschichte: Nach den Ansiedlungen dt. Bergleute und Siedler (»Sachsen«) im 12. Jh. in Siebenbürgen und in der Zips entstanden im 17./18. Jh. nach den Türkenkriegen im habsburg. Ungarn mehrere Siedlungsgebiete von zumeist aus SW-Dtl. stammenden dt. Siedlern (daher »Donauschwaben«) sowie im 19. Jh. an der ehem. Militärgrenze in Bosnien (Deutsche). Von den (1941) in Ungarn lebenden etwa 477 000 Deutschen waren bis 1944 rd. 80 000 weggezogen; 65 000 wurden 1944/45 zur Zwangsarbeit in die UdSSR verschleppt, weitere 170 000 1945-46 enteignet (Bodenreform) und vertrieben. Seit Ende der 1980er-Jahre verstärkt um Wahrung der nat. und kulturellen Identität bemüht, wurde den U. per Gesetz 1994 kommunale Selbstverwaltung und eine eigene polit. Vertretung gewährt.