Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Undergroundliteratur
Undergroundliteratur['ʌndəgraʊnd-, engl.] (Untergrundliteratur),
1) Lit., deren Verfasser aus polit., ideolog. Gründen in den Untergrund gehen müssen, die illegal erscheinen muss und illegal vertrieben wird (z. B. Samisdat).
2) Sammelbegriff für unterschiedl. literar. Strömungen und Formen, die seit etwa 1960, ausgehend von den USA, Teil einer subkulturellen Szene waren. Die Vertreter der U. bedienten sich nicht nur neuer bzw. weiterentwickelter dichter. Gestaltungsmittel (z. B. der Collage 2) und medienübergreifender Darstellungsweisen (z. B. Comics, Multimedia, Happening), sondern auch eigenständiger (»alternativer«) Produktions-, Kommunikations- und Distributionskanäle. Diese gingen einher mit der Propagierung neuer Lebensformen (z. B. Kommune) und einer geänderten Bewertung künstler. Schaffens. Da die U. über ein gefühlsmäßig betontes polit. Engagement meist kaum hinauskam, fand sie sich bereits Ende der 1960er-Jahre beinahe vollständig kommerzialisiert und in die Kulturind. integriert, während andererseits die traditionelle Lit. Elemente und Formen der U. aufgriff.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Undergroundliteratur