Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Umritt
Umritt, urspr. rituelles, kult. oder brauchtummäßiges Reiten um einen Machtbereich (Königsritt), eine Flur, ein Dorf u. Ä., um einen rechtl. oder Herrschaftsanspruch zu verdeutlichen bzw. um Segen/Schutz zu erbitten oder/und Unheil abzuwehren; heute meist nur noch ein (festl.) Umzug zu Pferd. - In prächtiger Ausgestaltung sind U. im kath. Brauchtum überliefert, bes. an den Tagen der Pferde- und Viehpatrone Stephan (26. 12.; »Stephanireiten«) und Leonhard (6. 11.; »Leonhardiritte, -fahrten«); als Bittprozession bzw. Flur-U. erhalten hat sich z. B. das Osterreiten in der kath. Lausitz, als Reiterprozession z. B. der »Blutritt« in Weingarten (am Tag nach Christi Himmelfahrt). - Von ähnl. Vorstellungen (Bindezauber des Kreises) geprägt war auch das dem U. verwandte Umgehen (Flurumgang), Umlaufen oder Umtanzen.
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