Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Ultraschalldiagnostik
Ụltraschalldiagnostik(Sonographie), bildgebendes Untersuchungsverfahren, das die teilweise Reflexion von hochfrequenten Ultraschallwellen (1-10 MHz) an Grenzflächen unterschiedl. Gewebestrukturen im Körper nutzt. Die U. dient zur Beurteilung v. a. von Bauchorganen, Herz, Schilddrüse, Auge, Gehirn, einschl. krankhafter Veränderungen, z. B. Tumor, Zyste, Stein, Blutung, sowie zur Kontrolle von Lage, Wachstum und Gestalt des Feten. Ein Schallkopf sendet kurze Schallimpulse in den Körper, empfängt die reflektierten Echoimpulse und leitet sie zu einer Bildröhre weiter (Impulsechoverfahren). Beim A-Bild-Verfahren (A-Scan) werden die Echoamplituden als »Zacken« angezeigt; geeignet zur Erkennung von Hirntumoren und -blutungen sowie Augenfremdkörpern. Beim B-Bild-Verfahren (Ultraschalltomographie, B-Scan) tasten gerichtete Schallbündel Organe und Weichteilformationen im Körper entlang einer Schnittebene ab und zeichnen ein helligkeitsmoduliertes, zweidimensionales, anschaulicheres »Schnittbild« auf; bes. geeignet zur Oberbauchdiagnostik und in der Geburtshilfe. Mit dem Weg-Zeit-(Time-Motion-)Verfahren (modifizierte A-Bild-Methode) werden Bewegungsabläufe und bewegte Strukturen, bes. am Herzen (Echokardiographie) und an Blutgefäßen, erfasst. Das Ultraschall-Doppler-Verfahren (Dauerschallverfahren) benutzt getrennte Sende- und Empfangswandler und beruht auf der Frequenzänderung von Schallwellen an bewegten Strukturen (Doppler-Effekt); es dient v. a. der quantitativen Durchblutungsmessung. Verbesserungen brachten digitale Bildverarbeitungsverfahren (Computer-, Farb- und 3-D-Sonographie). Vorteil der U. gegenüber der Röntgenuntersuchung sind u. a.: keine Belastung des Patienten, keine ionisierende Strahlung, keine Kontrastmittelinjektionen.
Literatur:
W. G. Zoller Einf. in die U. Kurzgefaßtes Lb. u. Atlas, hg. v. u. a. Basel u. a. 21994.
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