Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Ulm
Ụlm,kreisfreie Stadt in Bad.-Württ. und Verw.sitz des Alb-Donau-Kreises, am linken Ufer der Donau, gegenüber dem bayer. Neu-Ulm, 115 700 Ew.; Univ.; FH; Museen (u. a. Dt. Brotmuseum), Theater; Fahrzeugbau, Elektro-, Metall-, Textil-, Bekleidungs- u. a. Industrie.- Wieder aufgebaut nach starker Zerstörung der Altstadt (1944) sind das repräsentative got. Rathaus (14.-16. Jh.) mit astronom. Uhr und Skulpturen von H. Multscher (1427-30, Originale im Museum), Kornhaus (1594), Schwörhaus (1612/13), Neuer Bau (urspr. Lagerhaus, 1585-93) im Renaissancestil, Löwenbau im Zeughaussaal (1665/67); berühmtestes Bauwerk ist das Ulmer Münster; evang. Pauluskirche von T. Fischer (1908-10). R. A. Meier entwarf das Stadthaus (1989-93) und das Daimler-Benz Forschungszentrum (1989-93) auf dem Eselsberg, wo sich auch der Neubau der Ingenieurfakultät (1995 fertig gestellt) von O. Steidle befindet. - Im Ortsteil Wiblingen ehem. Benediktinerabtei (1093 gegr.; Klostergebäude, 1714-60; Abteikirche, 1772-78). Evang. Gemeindezentrum (1959-64) von O. A. Gulbransson. Geschichte: 854 als Königspfalz erwähnt; zw. 1163 und 1181 Stadtrecht; wurde führende schwäb. Reichsstadt (seit 14. Jh.; u. a. seit Mitte 17. Jh. Tagungsort des Schwäb. Kreises), nahm 1529/30 die Reformation an; kam mit dem großen reichsstädt. Herrschaftsgebiet 1802 an Bayern, 1810 mit dem Gebiet nördlich der Donau an Württemberg; ab 1842 zur Festung des Dt. Bundes ausgebaut.
Literatur:
H. Pflüger. U. Ein verlorenes Stadtbild, bearb. v. Gudensberg 1994.
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